Da sind sie wieder, die Kopflosen. ACEPHALIX haben sich nach ihrem letzten Album “Decreation” ganze fünf Jahre Zeit gelassen, um “Theothanatology” herauszubringen. Ihr Faible für pessimistische Albumtitel haben sich die Kalifornier bewahrt, ebenso die Liebe zu geradlinigem HM2-Uffta-Death-Metal mit starker Crust-Schlagseite. Warum aber haben so wenige Leute bisher Notiz von ACEPHALIX genommen?
ACEPHALIX und die Gefahr des Generischen
Es ist bekanntermaßen ein schmaler Grat: Oldschoolig linientreu bleiben und trotzdem nicht so stumpf die Klassiker zitieren, dass die Relevanz der eigenen Band fehlt. Große Begeisterungsstürme blieben bei den ersten drei Alben des Quintetts aus, obwohl Kollege Mildner “Decreation” durchaus wohlwollend bewertet hat. Dennoch fehlte es dem Album zum Teil an Widerhaken und an Momenten, die das Bedürfnis auslösten, einzelne Songs oder die ganze Platte ein weiteres Mal zu hören – obwohl der Death Metal patent gespielt und produziert war und sich per se keine Blöße gab.
Mit “Theothanatology” ist das erfreulicherweise etwas anders, obwohl ACEPHALIX selbstredend auch für diese Scheibe nicht unbedingt Eingang in die Ruhmeshallen der Altvorderen finden werden. Dennoch konnte der Fünfer graduell ausgleichen, was auf “Decreation” und Co. fehlte. Es gibt mehr Breaks, einige gut sitzende Leads; statt stoischem D-Beat besitzt das Songwriting mehr Dynamik und erkennbare Strukturen. Es macht durchaus Spaß, das Album zu hören; Kopf und Füße bleiben wohlwollend-wippend in Bewegung. Damit dürften ACEPHALIX auch live und auf Festivals gute Karten haben, die Leute zu überzeugen.
“Theothanatology” bietet solide Unterhaltung
Mehr ist allerdings nicht drin. Dafür müssten die Hooks größer sein und der Gesamtsound fieser. ACEPHALIX sind möglicherweise ein wenig zu zahm, um in ihrem Genre in der Champions League spielen zu können, vertreten die Regionalliga in jedem Fall aber mit Würde. Da es für dieses Mikro-Genre jedoch eine breite Fanbase, sowie generell Menschen gibt, die blind alles kaufen, was bei 20 Buck Spin veröffentlicht wird, können sich die Jungs auch selbstzufrieden auf die Schulter klopfen: Mission “stabiler Death Metal” wurde erfüllt.
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