Ace Frehley - Space Invader

Review

Gute fünf Jahre hat sich ACE FREHLEY Zeit mit einem neuen Soloalbum gelassen, aber jetzt ist der „Anomaly“-Nachfolger –  und damit das insgesamt sechste Solo-Studio-Album des ehemaligen KISS-Gitarristen – im Kasten. Der Spaceman kultiviert auch auf der neuen Platte „Space Invader“ sein extraterrestrisches Image, angefangen beim schnieken Artwork und den Weltraum-Bezug verströmenden Album- und Songtiteln.

Mit dem Titeltrack „Space Invader“ rockt die Scheibe gleich ordentlich los, auch das nachfolgende (bereits als Single veröffentlichte) „Gimme A Feelin'“ weiß trotz (oder gerade wegen?) seiner auf Mainstream-Rock-Radio polierten Fassade mit seiner lässigen Eingängigkeit zu überzeugen.

Wer aber nach dieser Eröffnung auf eine echte Monster-Platte gehofft hat, wird im weiteren Verlauf des Albums dann doch enttäuscht: zwar fällt „Space Invader“ nie in zweitklassige Gefilde ab, hat aber mit wenigen Ausnahmen nicht mehr als solide Hausmannskost zu bieten:

Songs wie das mit einem unbeeindruckenden Refrain versehene „Toys“, die vertonte Belanglosigkeit „What Every Girl Wants“, das handzahme „I Wanna Hold You“ oder das (programmatisch zum sonstigen Outer-Space-Ballyhoo passende) Steve Miller-Cover „The Joker“ liefern zwar den Beweis, das Mr Frehley immer noch ein Gitarrist der Extraklasse ist – können aber nicht über das etwas altbacken wirkende Songwriting hinweg täuschen. Zudem hat sich mit dem abschließenden (Beinahe-)Instrumental „Starship“ dann auch ein echter Langweiler auf „Space Invader“ eingenistet.

Auf der Habenseite stehen hingegen das mit leichter Psychedelic-Rock-Schlagseite veredelte „Reckless“, das mit einem tollen Refrain ausgestattet ist, und auch das lässige (autobiographische?) „Immortal Pleasures“ sowie das spacige „Inside The Vortex“ haben durchaus ihre spannenden Momente – Ace liefert sowohl am Mikro als auch am Bass (stellenweise von THE CULT’s Chris Wyse unterstützt) eine ordentliche Leistung ab.

Qualitativ bewegt sich „Space Invader“ auf etwa dem selben Niveau wie „Monster“, der aktuellen Scheibe seiner ehemaligen Band-Kollegen KISS – im Vergleich zu den Make-Up-Fetischisten gibt es aber heutzutage einige jüngere Bands wie die BLACK SPIDERS (ein Cover von „KISS Tried To Kill Me“ hätte hier natürlich großartig gepasst), die diese Art von Mucke einfach knackiger, frischer und objektiv betrachtet auch besser machen.

 

21.08.2014
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