Accuser - Rebirthless

Review

Zu den alteingesessenen Thrash-Metal-Bands des Landes zählen ACCUSER aus dem westfälischen Siegen. Das Debüt „The Conviction“ fand 1987 durchaus Beachtung, stand aber im Schatten der bekannten Teutonen-Thrasher aus dem Ruhrpott. Sänger Frank Thoms ist der Zeitzeuge der ACCUSER-Geschichte. Auch die namentliche Veränderung zu SCARTRIBE hatte Thoms am Mikrofon, ohne dass es zu einem Release gekommen ist. Ganz aktuell ist „Rebirthless“, das auf den selbstbetitelten Vorgänger des Jahres 2020 folgt.

„Rebirthless“ ist das Studioalbum Nummer 13 von ACCUSER

2024 veröffentlicht das Quartett um Thoms bereits sein 13. Studioalbum. Allesamt bei kleinen Labels und immer im Schatten der bekannten Namen. Vielleicht liegt es an der musikalischen Ausrichtung der Band, die sich eher amerikanisch oder angelsächsisch orientiert. Die Einflüsse sind SEPULTURA, ACROPHET oder XENTRIX und nicht SODOM oder KREATOR. Dieser Ansatz gilt auch für „Rebirthless“.

Der Auftakt „Violent Vanity“ schreddert und groovt und das Tempo hält der Vierer jederzeit hoch. Der Knackpunkt bei „Violent Vanity“ wie auch bei der gesamten Scheibe ist der Gesang. Insgesamt keift Thoms tief und düster aus den Boxen und dürfte nicht in jeden Gehörgang passen. Instrumental geht der Auftakt gut nach vorne und sollte die Thrash-Metal-Gemeinde in Bewegung bringen.

Regelrecht monoton kommt Thoms bei „Ghost Of Disease“ daher. Der nachfolgende Titeltrack geht in eine ähnliche Richtung. Thoms ist bei „Rebirthless“ geringfügig variabler unterwegs als beim Vorgänger, was jedoch nicht bedeutet, dass ACCUSER von dem düsteren Gekeife abweichen. Egal ob „Painted Cruelty“, „Faded Remorse“ oder „When Desperation Scorns“: ACCUSER sind instrumental mit einem kernigen Groove unterwegs, dem ein etwas abwechslungsreicherer Gesang guttun würde. Beim abschließenden „Damned By The Flood“ versucht Thoms etwas mehr Variabilität in den Track zu bringen, was aber am Ende nicht gelingt, sodass der vorherrschende Sound die Hörerschaft aus der LP begleitet.

Zu wenig für den Thrash-Olymp?

ACCUSER liefert mit „Rebirthless“ ein ordentliches Thrash-Metal-Album, das den Gehörgang freibläst. Das große Manko ist der insgesamt limitierte Gesang von Thoms. Es fehlt eine Nummer, wo die Hörerschaft auch vom Gesang aus dem primär vorherrschenden Groove herausgeholt wird. Das Album hat instrumental einen ordentlichen Old-School-Vibe, sodass Thrash-Metal-Enthusiasten, die an den Vocals von Thoms gefallen finden, ein Ohr riskieren sollten.

15.11.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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