Accessory - Resurrection

Review

„Weiterentwicklung“ – für viele Bands und deren treue Anhänger bedeutet dieses Wort oft ein schwieriges Unterfangen! Auch auf das Chemnitzer Duo ACCESSORY trifft dies zu, da sich der Sound der Band auf ihrem aktuellen Album „Resurrection“ doch ziemlich verändert hat.

Schon die ersten Sprachsamples von „Squeeze My Heart“ erinnern leider etwas an Kirmes-Techno und lassen für den weiteren Verlauf des Albums nur wenig Gutes erhoffen. So sehr Alben wie „Jukka2147.de“, „More Than Machinery“ und auch „Underbeat“ einst für durchaus anspruchsvollem Dark Elektro mit technoiden Elementen standen, so stellt „Resurrection“ einen gewissen Bruch in der Bandgeschichte dar. Der „neue Sound“ von ACCESSORY orientiert sich deutlich mehr an Dubstep und Techno Trance und das will dieses Mal irgendwie nicht so recht funktionieren!

Zu viel billiger „Dancefloor“ regiert das neuen Album des Duos, zu viele austauschbare Sounds & Samples fliegen einem um die Ohren und die zwölf Songs bieten schlicht und ergreifend auch viel zu wenig Abwechslung. Und wenn dann wie im Rahmen von „Outrun The Gun“ wieder diese unsäglichen „EIFFEL65-Blue(da ba dee)-Gedächtnis-Vocals“ ausgegraben werden, schwillt einem als ACCESSORY-Hörer der ersten Stunde dann doch ziemlich der Kamm…

Die Kombination von technoiden Trance-Elementen und Elektro/EBM kann durchaus zu wunderbaren Ergebnissen führen, das haben ACCESSORY selbst in der Vergangenheit bewiesen – „Resurrection“ schafft dies aber leider überhaupt nicht. Ewig gleiche Samples und Beats überlagern oft belanglose Songstrukturen („Wake Up“, „Pulse“) und man fragt sich irgendwie immer wieder, was aus ACCESSORY anno 2014 nur geworden ist. Einzig „Nemesis“ erinnert etwas an die guten alten Zeiten, bevor einen dann die schräg-technoiden Samples von „False Hope“ oder auch „Hate’s Gonna Fuck You“ wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

Die Bonus-CD bietet dann weitere Remixe von Albumtracks, außerdem noch einige weitere Songs wie das in Ansätzen durchaus vielversprechende „Nimm mich“. Zu diesem Zeitpunkt hat sich allerdings auch schon eine gewisse Ermüdung breitgemacht und es fällt einem eventuell schwer, sich auf die zusätzlichen Remixe & Songs einzulassen…

Sorry, ACCESSORY – aber das ist mir persönlich alles einfach zu plump & billig, es fehlen mir die feinen & intelligenten Sounds vergangener Zeiten, die auf „Resurrection“ durch austauschbares Dancefloor-Gedröhne ersetzt wurden. Schade – aber vielleicht spricht das Album dafür ja neue Hörer an, die nicht so sehr mit der Vergangenheit der Band verwurzelt sind.

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08.05.2014

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