Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.
Die Anfänge von ACCEPT gehen zurück in das Jahr 1968. Udo Dirkschneider war bei BAND X am Mikrofon zu hören. BAND X wurden im Jahr 1976 mit dem Einstieg von Wolf Hoffmann zu ACCEPT. Die metallische Welle aus England erreichte das Bergische Land und das vierte Album von ACCEPT, „Restless And Wild“, war das erste Werk, auf dem Dirkschneider jedem Track seine Stimme verlieh und ist ein Klassiker der 80er Jahre.
„Restless And Wild“ ist ein Klassiker der 80er Jahre
In der Zeit zwischen dem Vorgänger „Breaker“ und „Restless And Wild“ hat sich einiges verändert. Die zweite Gitarre hat Herman Frank übernommen, jedoch ist er auf der LP noch nicht zu hören. Tatsächlich spielt Wolf Hoffmann alle Gitarrenparts, sodass ACCEPT als Quartett agieren. Peter Baltes konzentriert sich ausschließlich auf den Bass und verzichtet auf Gesangseinlagen. Außerdem wechselte die Band das Studio und nahm „Restless And Wild“ in den Kölner Dierks Studios auf. Am 4.Oktober 1982 stand die Scheibe in den Plattenläden.
Der Opener hat vor allem durch das einprägsame Intro „Heidi, Heido, Heida“ eine gewisse Berühmtheit erlangt. „Fast As A Shark“ liefert Speed Metal mit Thrash-Metal-Einflüssen und wird sowohl von ACCEPT als auch von DIRKSCHNEIDER nach wie vor live performt. Der Titeltrack ist ein weiterer Klassiker und sollte jedem Metal-Fan bekannt sein.
Weniger bekannt sind „Ahead Of The Pack“ und „Shake Your Heads”. Beide Nummern liefern genau die Trademarks, die ACCEPT in den frühen 80ern ausmachen. Das Dirkschneiders markantes Organ und die Hoffmanns Saitenarbeit dominieren. „Neon Night“ beendet die A-Seite der LP. Es geht einen Schritt in Richtung Hard Rock, die Band reduziert das Tempo und tauscht es gegen Eingängigkeit und Melodie. Hoffmann tobt sich bei dem etwas über sechs Minuten langen Track mehr aus als Dirkschneider.
ACCEPT verschnaufen auf der B-Seite
„Get Ready“ für die B-Seite? Dirkschneider knallt der Hörerschaft sein Sirenenorgan auf die Ohren und führt Regie. „Demon’s Night“ gehört zu den eher einfach gestrickten Songs, die nicht zu den Highlights der Scheibe zählen. „Flash Rockin‘ Man“ überzeugt durch das Zusammenspiel Dirkschneiders und Hoffmanns, „Don’t Go Stealing My Soul Away“ lädt zum Headbangen ein und bewegt sich solide zwischen Hard Rock und Heavy Metal.
Diese neun Tracks sind bärenstark, das Prädikat herausragend erreicht die Scheibe mit dem zehnten Track, „Princess Of The Dawn“. Die Cinderella Story ist der variabelste Song, verändert mehrfach den Rhythmus und ist ein „must know“ für jeden Menschen, der sich für traditionellen Heavy Metal interessiert. Hoffmann und Dirkschneider kreieren einen Dauerbrenner, der knapp 40 Jahre später bei keinem ACCEPT-Konzert fehlen darf. Eine Besonderheit am Rand: Deaffy wirkte beim Songwriting von „Princess Of The Dawn“ mit. Hinter Deaffy verbirgt sich die Ehefrau von Wolf Hoffmann, Gaby Hoffmann, die neben ihrer Tätigkeit als Bandmanagerin die ein oder andere Songidee zu „Restless And Wild“ beisteuerte.
„Princess Of The Dawn“ hebt„ Restless And Wild” auf das Prädikat herausragend
Nach „Breaker“ zeigt sich bei „Restless And Wild“ die musikalische Weiterentwicklung von ACCEPT, die in „Princess Of The Dawn“ mündet. So sind die Top-Highlights der Scheibe am Anfang und am Ende zu finden. Eine kleine Schwächephase gönnt sich die LP auf der B-Seite mit „Demon’s Night“ und in Teilen bei „Don’t Go Stealing My Soul Away“. Auch wenn sich nicht nur Killer auf „Restless And Wild“ befinden, Songs wie „Fast As A Shark“ oder „Princess Of The Dawn“ kompensieren die ein oder andere Verschnaufpause. Die Scheibe ist ein zeitloser Klassiker, der in keiner gut sortierten traditionellen Heavy-Metal-Kollektion fehlen darf.
Dem kann ich nur zustimmen, allerdings ist das Album nicht an allen Stellen so stark, dennnoch ist es ein unverzichtbarer Klassiker des Metals und der frühen Accept.
Interessant, ich mag ja gerade Demon’s Night und Don’t Go Stealing My Soul Away sehr. Für mich eine Platte ohne Schwächen – all killer, no filler!
Mein Lieblings-Accept-Album! Darf in keinem Heavy Metal-Haushalt fehlen. Kaum zu glauben, dass das schon 40 Jahre alt wird. Viele Klassiker mit einem überragenden Ende! Princess of the Dawn… I love this song!!! 🙂
Seltsam, aber ich fand die Scheibe etwas schwächer, als „Breaker“.
Besonders die Strophen stellen für mich eine Schwäche dar, weil sie kaum eingängig gestaltet wurden und Dirkschneider fast immer nur Herumkreischt. Die Refrains übertreiben es hingegen manchmal etwas zu sehr mit Gangshouts.
Dass die Platte für den Heavy-Metal gewissermaßen wegweisend war, ist schon klar und eine tolle Leistung von Accept, aber mir geben nur wenige Songs ein brauchbares Gefühl.
Meine Highlights sind „Ahead of the Pack“ und das wunderbare „Princess of the Dawn“.
Der Rest läuft solide durch, bleibt aber oftmals zu wenig im Ohr hängen. Jedenfalls ist das meine Meinung.