AC/DC - Family Jewels

Review

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Das neue Studioalbum der Hard Rock-Götter von AC/DC lässt nun auch im fünften Jahr nach „Stiff Upper Lip“ immer noch auf sich warten. Aber zum Glück haben die Jungs einen mit Klassikern vollgestopften Backkatalog, der einfach nie langweilig wird und der sich immer wieder für neue Veröffentlichungen zur Verkürzung der Wartezeit auf neue Songs der Mannen um die allseits bekannten Young-Brüder eignet. In diese Kategorie fällt auch die Ende März erschienene Doppel-DVD „Family Jewels“, die quasi eine komplette Videographie der Jahre 1975 bis 1991 darstellt. DVD 1 befasst sich dabei komplett mit der Ära Bon Scott und liefert vom ersten gedrehten TV-Live-Mitschnitt „Baby Please Don’t Go“ (mit Bon Scott im herrlich schrägen Pippi-Langstrumpf-meets-Schuluniform-Outfit) über diverse andere Fernsehauftritte und den Kultclip zu „Let There Be Rock“ (Agnus mit Heiligenschein und der gesamten Band in Kirchengewändern) bis hin zu einem Auftritt im spanischen Fernsehen im Februar 1980 kurz vor Bons tragischem Ableben einen guten Überblick über die erste AC/DC-Schaffensphase. Gleiches gilt für DVD 2, die sich danach Bon Scott-Ersatz Brian Johnson widmet, und fast nur noch mit Videoclips auskommt. Besonders herborzuheben ist hier der lustige Fünf-Clips-in-einem-Zusammenschnitt aus „Fly On The Wall“-Zeiten, in dem die fünf Rock-Urgesteine einen verruchten Rockclub mit skurilem Publikum in wahrsten Sinne des Wortes in Grund und Boden rocken. Das Finale dieser visuellen Best-Of bilden die drei Clips zu den „The Razors Edge“-Hits „Thunderstruck“, „Moneytalks“ und „Are You Ready“, sodass nur die Kurzfilmchen zu den folgenden Alben „Ballbreaker“ und „Stiff Upper Lip“ fehlen. In punkto Vollständigkeit gibt es an „Family Jewels“ also nichts zu kritteln. Einzig die etwas lieblose Aufmachung stößt etwas sauer auf, da sämtliche Clips im Akkord aneinandergeklatscht wurden, das Menü zwar animiert, aber ebenfalls spartanisch daherkommt, keine Interviewsequenzen das Ganze auflockern oder etwaige Extras für zusätzlichen Spaß sorgen. Einzig eine umfassende Diskographie geht über den normalen Inhalt hinaus. Kurzweilig ist diese etwas mehr dreistündige Reise durch die Karriere des erfolgreichsten Australien-Exports aber allemal und erfüllt so ihren Zweck: Man bekommt wieder Lust auf AC/DC, kramt seine alten CDs raus, rockt gut gelaunt im Agnus-Gang durch sein Wohnzimmer und will endlich neues Material durch die Gehörgänge geblasen haben. In diesem Sinne: „For those about to rock…Fire!…I salute you!

17.04.2005

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