Abyzz - Empusa

Review

Diese Herren konnten sich im Laufe ihrer mittlerweile 15jährigen Existenz offenbar vor allem als Liveband einen guten Ruf erspielen. Es kommt nämlich nicht von ungefähr, dass diese Thüringer vor kurzem sogar die Ehre hatten bei der „semi-öffentlichen“ Generalprobe zur anstehenden Tour von TRIPTYKON die Fans aufwärmen zu dürfen.

Abgesehen davon wurden aber auch ihre bisherigen Alben „Terra Mundi“ (2002) und „Warmasutra“ (2004), sowie die EP „Reminder“, mit der ABYZZ zuletzt anno 2006 eine Veröffentlichung ablieferten, mit zumeist mit positiver Kritik versehen. Für ihr brandneues Werk „Empusa“ haben sich die fünf Herren also ordentlich Zeit gelassen und offenbar auch länger als vorgesehen im Studio daran gebastelt.

Um es kurz zu machen, dieser Reifeprozess hat sich voll und ganz gelohnt, denn die herb-frische Metal-Melange von ABYZZ kann sich mehr als nur hören lassen. Auf „Empusa“ haben die Herrschaften ein überaus reichhaltiges Klangbild anzubieten, mit dem sie sowohl Death Metal-Liebhaber erfreuen werden können, aber auch Freunde von eher düster-dunklen Metal-Klängen. Die Gitarrenabteilung offeriert zudem noch diverse Thrash-Anleihen, die für reichlich Härte sorgen, darüber hinaus lassen uns ABYZZ aber auch wissen, dass sie keine Scheu haben, das Tempo bis hinunter in Doom-Regionen abzudämpfen, so dass Abwechslung hier keinesfalls zu kurz kommt.

Trotz dieser vielschichtigen Vortragsweise ist „Empusa“ aber anzuhören, dass die Band durchwegs im Stile der „alten Schule“ loslegt und weiters muss erwähnt werden, dass die Atmosphäre über die gesamte Spielzeit im düsteren Bereich bleibt. Dadurch lassen ABYZZ vor dem imaginären Farbauge des Zuhörers auch vorwiegend unterschiedliche Grautöne erscheinen, die jedoch überaus harmonisch wirken. Nur manchmal, wenn die Gitarrenfraktion gefühlvoll in die Saiten langt, wie beispielsweise in der Einleitung von „Alone“, bleibt die Chose zunächst glänzend-weiß, aber selbstredend nur solange, ehe es erneut in Richtung dunkelgrau abgeht.

In Summe also nicht gerade ein „buntes“ Album, das uns hier aufgetischt wird, aber dennoch ein überaus empfehlenswertes, zumal mir im Verlauf der Spielzeit an direkten Querverweisen lediglich in den langsamen Passagen die Eidgenossen EXCRUCIATION in den Sinn gekommen sind.

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27.05.2010

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