Abyssos - Fhinstanian Nightbreed

Review

Über diese CD habe ich vor kurzem gelesen, daß sie weder innovativ sei, noch aus der Masse der Black Metal Veröffentlichungen herausstechen würde. In gleichen Kontext war von „Cradle of Filth“ Kopie die Rede, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Aber genug davon, was die CD nicht ist. Bereits das Vorgängeralbum „Together we summon the dark“ war in meinen Augen ein Kunstwerk, verblasst allerdings gegenüber dieser Scheibe. Die Fakten sind wenig spektakulär, da es relativ viele Bands in dieser Sparte gibt, die auf Frauengesang, abwechselnde Clean- und Growlvocals, schöne Gitarrenmelodien und Keyboards zurückgreifen. Das wirklich besondere an dieser CD ist die Tatsache, daß ich selten etwas gehört habe was derart intensive und mitreissende Gefühle mit diesen Mitteln hervorzurufen vermochte. Die Songs wechseln ihre Stimmung von einer Sekunde auf die andere, ohne das es störend oder unpassend wirkt. Der straighte Blastpart mit bitterbösen Vocals transferiert plötzlich in einen nicht minder bösartigen balladesken Melodiebogen. Es ist kaum zu glauben was der Sänger mit seiner Stimme vollbringt. Es wäre interessant zu wissen, ob der Gute eine professionelle Gesangsausbildung hinter sich hat. Auf jeden Fall lässt er die sowieso schon genialen Melodien weit hinter sich, sobald er anfängt seine cleanen Vocals, die teilweise opernhaft klingen, auszuspielen; nur um gleich darauf wieder in knallharte Black Metalparts mit einzustimmen. Es wäre sinnlos weitere Versuche zu unternehmen um die Musik von Abyssos zu umschreiben, da ich einfach keine Worte finde die dem gerecht werden könnten. Es grenzt schon fast an ein Wunder, daß diese Band nicht schon längst zu der absoluten Spitze des melodischen Black Metal gehört. Es ist mit Sicherheit kein Fehler dieser Scheibe eine Chance zu geben.

26.09.1999
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