Abysmal Lord - Disciples Of The Inferno

Review

Nach ihrer bereits mehr als nur ordentlichen „Storms Of Unholy Black Mass“-EP aus dem letzten Jahr veröffentlichen die Black/Death Metaller ABYSMAL LORD nun ihr erstes Album in voller Länge, das da auf den stilsicheren Namen „Disciples Of The Inferno“ getauft ist. Natürlich hat sich im letzten Jahr nicht allzu viel bei dem Quartett geändert, und so tönt auch das erste Album der Band roh, räudig und ranzig aus den Boxen. Schöngeister klicken genau jetzt weiter, Freunde von höllisch hämmernden Bastarden aus Black und Death Metal der alten Schule: „Disciples Of The Inferno“ wird euch eine wahre Freude sein!

Die Gefahr, dass das Konzept auf voller Albumlauflänge weniger gut funktionieren könnte als in der knappen halben Stunde von „Storms Of Unholy Black Mass“, umgehen ABYSMAL LORD gekonnt, indem sie auf zwei Dinge achten: Erstens beschränken sie sich auch auf „Disciples Of The Inferno“ auf kürzere Laufzeiten, insgesamt kommt das Album auf rund 35 Minuten. Zu kurz? Nein, für diese Art von Musik genau richtig. Zweitens agieren die Amis innerhalb ihres engen musikalischen Korsetts so abwechslungsreich wie nur möglich, gehen mal pfeilschnell, dann mit dem Fuß auf dem Bremspedal zu Werke und spielen geschickt mit dieser Variation zwischen Up- und Midtempo.

Sicher, allzu viel bleibt von „Disciples Of The Inferno“ nicht hängen, was allein schon daran liegen mag, dass ABYSMAL LORD die Riffs hinter dem klangtechnischen Fokus auf Chaos als Gesamteindruck zurücktreten lassen. Aber Eingängigkeit ist auch nicht das, worum es den vier Herren aus Louisiana geht, und insofern geht das klar. Was dem Album daran fehlt, machen ABYSMAL LORD durch Kompromisslosigkeit, Geradlinigkeit und einem gewissen, hörbaren Maß an Herzblut wett. Dieses Album ist nur was für Die-Hard-Fans dieser Musikrichtung, aber für eben jene umso empfehlenswerter.

20.11.2015
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