Abysmal Lord - Bestiary Of Immortal Hunger

Dass sich ABYSMAL LORD besondere Mühe geben, ihrer Musik den Anstrich von Gediegenheit zu geben, kann man angesichts ihres neuesten Werks „Bestiary Of Immortal Hunger“ nicht gerade behaupten: Die Bandfotos sind unscharfe und milchige Schnappschüsse, welche die schwarzmetallischen Nieten-, Patronengurt- und Schminkexzesse nur erahnen lassen, und das Intro „Starvation Mass (ortni)“ [*zwinkerzwinker*] klingt wie die ersten Schritte auf der Bontempi-Heimorgel.

Rumpeliger Ansatz …

Nachdem der rumpelige Ansatz der Formation aus New Orleans also geklärt ist, kommen wir zu den positiven Aspekten des Albums: Die knappe halbe Stunde Spielzeit von „Bestiary Of Immortal Hunger“ füllen die Herrschaften recht kurzweilig. Die Tracks sind im weitesten Sinn altertümlicher Black/Death Metal, bei dem ordentlich geknüppelt wird, der maximal verzerrte Bass den stumpfen Griffbrettverschiebungen des Gitarristen folgt und der Sänger seine Vocals mehr im Stakkato auskotzt als artikuliert. Bei aller Primitivität muss man aber die Präzision des Drummers hervorheben, der das Tempo immer wieder und ziemlich unvermittelt variiert. Dagegen haben die Gitarrensoli lediglich Ohrenquälerqualität und sollen den chaotischen Eindruck wohl nur unterstreichen.

… aber „Bestiary Of Immortal Hunger“ ist auch gekonnt

Nach einer halben Stunde ist man als Hörer jedenfalls ziemlich durchgemangelt, dürfte sich aber an die wenigsten Passagen und Riffs erinnern – sieht man einmal vom genannten Intro sowie dem pseudosakralen Intro des abschließenden „Deny The Paradise“ ab. Somit liegt das Hauptaugenmerk von ABYSMAL LORD wohl eher in der unmittelbaren Wirkung, als Hymnen für die Ewigkeit zu schreiben. Das hat durchaus seine Berechtigung, und wer sich damit zufrieden gibt, bekommt mit „Bestiary Of Immortal Hunger“ ein durchaus gekonntes Stück Musik. Das geht halt mehr in die Magengrube als ins Ohr.