Abysmal Dawn - Obsolescence

Review

2014 ist sicherlich kein Jahr, das bisher an hochqualitativen Death Metal-Releases auch nur in irgendeiner Weise arm gewesen wäre. CANNIBAL CORPSE, OBITUARY und aus der melodischeren Ecke AT THE GATES legten bereits vor, eine neue BLOODBATH-Scheibe mit Nick Holmes (PARADISE LOST) am Mikro steht zudem kommenden Monat an. Neben all den ganz großen Namen empfiehlt sich aber auch ein Blick auf die Machenschaften einiger etwas kleinerer Kapellen. ABYSMAL DAWN aus Los Angeles liefern mit ihrem vierten Studioalbum „Obsolescence“ nämlich einen weiteren Anspieltipp für Freunde amerikanisch geprägten Death Metals.

Gemeinhin wird das Trio mit der Vorliebe für futuristisch-kultige Albumcover in den Bereich „Technical Death Metal“ eingeordnet. Wenn auch der technische Anspruch sicherlich nicht gering ist, entwickelt zumindest „Obsolescence“ stellenweise auch einen ordentlichen Groove und eine gewisse Eingängigkeit, die nicht selten an große Vorbilder wie MORBID ANGEL erinnert und weniger mit dem rasend-disharmonischen Gefrickel von DYING FETUS und Konsorten gemein hat.

Zunächst beginnt „Obsolescence“ aber absolut kompromisslos mit Blast Beats, hohem Tempo und diabolischen Growls. „Human Obsolescence“ holzt so einiges nieder bis der Song ab Minute zwei in einen getragenen Part übergeht, für den eine eindeutig schwedische Melodie ausgeborgt wurde. Das passiert auf „Obsolenscence“ gar nicht so selten, immer wieder wechseln sich Highspeed-Gehacke und melodischere Midtempo-Passagen ab, was dem Album etwas Abwechslungsreichtum verleiht.

Zudem bietet das Album auch die ein oder andere stampfende, rifftechnisch fast schon reduzierte Death Metal-Walze, die mit durchgetretener Double Bass und simpel-effektivem Riffing zu gefallen weiß. Natürlich ist man mit Songs wie „Inanimate“ noch lange nicht in SIX FEET UNDER-Gefilden angekommen, aber im Kontext des Albums sorgt solcherlei Material für nette Verschnaufmöglichkeiten. So arbeitet man sich zwischen technischem Anspruch, Groove und vereinzelten Melodeath-Einschüben durch vielleicht etwas großzügig bemessene 50 Minuten.

Am Ende steht eine sehr ordentliche Death Metal-Platte alter Schule, die über weite Strecken gelungen amerikanische und skandinavische Elemente verknüpft, wenn auch der Fokus deutlich auf ersteren liegt. Was an Innovation fehlt, macht die durchgehend hohe Qualität soweit wett, dass zumindest Death Metal-Fans diesem Album ein paar Durchläufe zugestehen sollten.

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27.10.2014

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1 Kommentar zu Abysmal Dawn - Obsolescence

  1. honksen sagt:

    Für mich eines der besten Alben in 2014. Ganz klar 9/10 Punkte