Klar darf die Frage gestellt werden, ob es denn nun wirklich notwendig ist ein Album, das an sich erst wenige Jahre auf dem Buckel hat, nochmals aufzulegen. Allerdings war es wohl auch nicht ganz so schwer abzusehen, dass durch den Vertrag bei Relapse nun auch das Debüt dieser Amis nochmals die Runde machen würde. Schließlich konnte das Original via Crash Music ja nur bedingt in Umlauf gebracht worden.
Zumindest aber haben sich die Macher der Neuauflage dafür entschieden, ein echtes Schmankerl zu servieren und so erhält man als Bonus das gesamte, mittlerweile ausverkaufte und in einschlägigen Kreisen gesuchte 2004er Demo von AYSMAL DAWN quasi als „Zugabe“ geboten. Eine wahrlich feine Sache, selbst wenn alle drei Songs davon ohnehin den Weg auf das Debüt gefunden haben und nunmehr eben in zweifacher Version zu hören sind. Aber der Metaller stammt eben doch von den Jägern und Sammlern ab und daran wird sich nunmal nix ändern!
Wer sich mit der Band bis dato noch nicht beschäftigt hat, dem sei mitgeteilt, dass diese Amis schon auf ihrem Debütalbum unter Beweis gestellt haben, dass sie zwar vordergründig dem technischen Death Metal frönen und mitunter durchaus auch an frühere MORBID ANGEL erinnern, dazu aber immer wieder Melodien einstreuen, die deutlich machen, dass ABYSMAL DAWN diesbezüglich stärker von europäischen (skandinavischen, um genau zu sein) Bands inspiriert werden als von Landsleuten.
Nachzuhören beispielsweise in „Solitude’s Demise“, dem man hinsichtlich des Riffings fast schon eine Verneigung vor AT THE GATES anmerkt, oder auch „Blacken The Sky“, zu dem frühen DARK TRANQUILLITY ebenso freundlich aus den Boxen winken, wie ihre Kumpels von IN FLAMES.
Sicherlich kein absoluter Pflichtkauf – dazu bedürfte es wohl noch mehr Highlights als die erwähnten – für Death Metal-Liebhaber mit Sinn für Melodien UND Technik aber zumindest antestenswert.
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