Absurdity - D:\Evolution

Review

Puh, das ist mal eine langweilige Angelegenheit. Die Rede ist von ABSURDITY und ihrem Debütalbum „D:\Evolution“, das Death Metal mit Hardcore vermischt und ein paar unnötige Samples dazu packt, um wohl einigermaßen modern zu wirken. Eigentlich sollte so ein Album ja ziemlich viel Energie besitzen, allein weil es ein zügiges Tempo vorlegt und einige Breaks bietet, die Abwechslung sichern. Aber Pustekuchen! Denn obwohl ABSURDITY auf ordentliche Double-Bass-Attacken stehen und ihre Songs teilweise abrupt in eine andere Richtung wechseln, fallen einem spätestens ab dem dritten Song „Sneaking Data“ die Äuglein zu. Dafür sorgt neben der ziemlich melodiebefreiten Instrumentalfraktion auch der Fronter, der weder beim Brüllen noch beim Growlen Charisma besitzt. Das gilt für nahezu das gesamte Album, bis man am Schluss doch noch mal kurz stutzt. Das abschließende Titelstück ist nämlich alles, was das Album nicht ist: Dramatisch, ein dahin walzendes Schlagzeug, selbst die Vocals wirken um einiges ansprechender, und das eher gemäßigte Tempo lässt den Song bedrohlich dahin rollen.

Von einem Kracher kann zwar auch hier nicht die Rede sein, aber wenigstens zeigen ABSURDITY, dass sie doch ganz fähige Songwriter sein können, wenn sie wollen. Davor ist „D:\Evolution“ wirklich die reinste Schlaftablette, die trotz vieler unterschiedlicher Zutaten ein gleichmäßiges Grau ergibt. Gut, hier und da tauchen dann in Nuancen mal ein paar Lichtblicke auf: „Fallout“ bietet einen einigermaßen passablen Spannungsaufbau, und in „Concrete Brain“ lässt sich ein leichter Hardcore-Groove ausmachen, aber wirklich aufhorchen lässt mich das auch nicht. Quasi der letzte Sargnagel in der Mittelmäßigkeit der Franzosen ist dann noch die Produktion, die in ihrer verwaschenen Art dem Material noch den letzten Dampf nimmt. Schlussendlich wird nur im Ansatz der belohnt, der bis zum Ende durchhält, und auch das entschädigt keineswegs für die verschwendete Zeit davor – Mittelmaß bis fast zum Ende!

29.05.2012

Chefredakteur

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