ABSURD UNIVERSE - Habeas Corpus

Review

Insbesondere in den letzten Jahren wurde oftmals sehr deutlich, dass man zwischen Death Metal und Thrash Metal keine klare Grenze ziehen kann. Viele Formationen spielen eine Mischform aus beiden Genres, und meistens kann man nur aufgrund des Gesangsstils eine Genrezuordnung im traditionellen Sinne treffen.

Die Vocals bei ABSURD UNIVERSE sind eindeutig Death Metal-lastig. Kein Wunder, schließlich zeigt sich hierfür kein Geringerer verantwortlich als Aad Kloosterwaard, bekannt durch sein langjähriges treiben bei der holländischen Death Metal-Legende SINISTER. Musikalisch geht es bei ABSURD UNIVERSE jedoch nicht selten in Richtung Speed-Polka, sprich Knüppel-Thrash. Insbesondere Schlagwerker Stabath malträtiert seine Felle, als gäbe es kein Morgen. Überhaupt ist die technische Raffinesse, die auf “Habeas Corpus“ darbegoten wird, äußerst beeindruckend. Die fünf Niederländer gehen absolut kompromisslos zuwerke und walzen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Da bleibt nicht viel Platz für echte Melodien oder eingängige Passagen.

Womit wir beim größten Problem von ABSURD UNIVERSE wären: So zielstrebig die Burschen auch sind, die Songs bleiben farblos. Natürlich wird hier und da versucht, durch kleine Tempovariationen oder Breaks etwas Abwechslung zu schaffen, aber das tun viele andere Bands auch, und gehen dabei auch etwas inspirierter vor. Bleibt also kaum etwas, was ABSURD UNIVERSE einzigartig oder besonders macht. Das mag vielleicht auch nicht der Anspruch der Kapelle sein, aber etwas abwechslungsreicher hätte es schon sein dürfen. Denn vom kurzen Intro “Violence Revealed“ einmal abgesehen, gleichen sich die Kompositionen derart, dass man sie kaum voneinander unterscheiden kann. Das mag auf Konzerten funktionieren, auf Platte wird so etwas aber schnell langweilig.

Trotz einer professionellen Darbietung samt guter Produktion bleibt mir also unklar, warum ABSURD UNIVERSE ins Leben gerufen wurde, zumal alle beteiligten Musiker inzwischen auch bei SINISTER agieren und durch ihr dortiges Schaffen einigermaßen ausgelastet sein dürften. Vielleicht hatte man einfach mal Lust auf einen etwas thrashigeren Anstrich, und das ist auch OK. Ob sich ABSURD UNIVERSE aber in der Metal-Szene langfristig etablieren können, wage ich zu bezweifeln.

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08.12.2011

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