Abstraction - End Of Hope

Review

Bulgarien gilt in Szene-Kreisen sicherlich nicht unbedingt als das Power-Metal-Mekka schlechthin – eine Tatsache, an der wohl auch ABSTRACTION aus Zlatitsa in absehbarer Zeit kaum etwas ändern werden. Denn der Fünfer ist auf seinem Erstling durchweg mit angezogener Handbremse unterwegs und bietet zwar solide eingespielte, dabei leider aber auch wenig spannende Kost. Etwas drastischer formuliert: Jeder, aber wirklich jeder Song dieser Scheibe ist so vorhersehbar und hausbacken, dass man den hier beteiligten Musikern fast schon ein Lob aussprechen muss – dafür, dass sie es durchgezogen haben, diese knapp 50 Minuten vertonte Langeweile aufs Band zu bringen.

Zugegeben, so schlecht sind ABSTRACTION dann auch wieder nicht: Mit Fronter Mladen Medarov haben sie definitiv einen brauchbaren Sänger an Deck, hier und da feuert die Gitarren-Fraktion durchaus mal ein nettes Riff ab – und auch die immer wieder eingesetzten Chöre sorgen gelegentlich für die nötige Epik.

Allerdings gibt es zwei signifikante Probleme: Erstens spielt Drummer Antonio Velkov über die gesamte Albumdistanz absolut unrund, zweitens wirkt nahezu alles Gebotene durch und durch abgekupfert – man fragt sich eigentlich permanent, ob es nun FREEDOM CALL, HELLOWEEN, IRON SAVIOR, PRIMAL FEAR oder sonst eine der einschlägigen Bands des Genres war, die den entsprechenden Refrain oder Strophen-Part genau auf dieselbe Art und Weise bereits geboten hat. Zudem wirkt der Großteil der Songs chronisch zu langsam, und auch der Sound ist (was man im Falle eines selbstveröffentlichten Werks allerdings als zweitrangig ansehen sollte) alles andere als gelungen. Vor allem die Keyboard-Parts klingen schrecklich billig – was letztlich aber auch irgendwie ins Bild dieser zweifelsfrei zweitklassigen Veröffentlichung passt. Warum die Band selbst ihre Musik als „Progressive Metal“ bezeichnet, bleibt übrigens ebenfalls ein Geheimnis – die zwei, drei krummen Takte, die sich in diesem lahmen Gedudel verstecken, verdienen das Prädikat jedenfalls nicht.

Mit „Wondering“ hat man zumindest einen halbwegs passablen Song am Start, der Rest ordnet sich jedoch im unteren Genre-Mittelmaß ein. Ganz ehrlich: Das hätten NIGHTWISH oder oben genannte Kapellen auch im Vollsuff besser hinbekommen.

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18.09.2014

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