So schnell kann die Zeit verfliegen. Gut zweieinhalb Jahre hat das Debütalbum “Pulsar“ von ABSENT/MINDED bereits auf dem Buckel und so meldet sich die Bamberger Kapelle mit ihrem neusten Streich namens “Earthtone“ wieder zurück. Dabei hat sich die Band aber trotzdem genug Zeit genommen um ihre Ideen reifen zu lassen.
Dies fällt auch bereits bei den ersten Tönen von “Earthtone“ unweigerlich auf, denn ABSENT/MINDED gehen wesentlich fokussierter und erwachsener ans Werk als dies in der Vergangenheit der Fall war. Damit will ich nicht unterstellen, dass die Band jemals schlecht war, aber anno 2013 wirken die Franken wesentlich reifer und ausgewogener. Der Death Metal-Anteil wurde zugunsten der Doom- und Sludge-Schlagseite etwas reduziert und auch die Kompositionen selbst sind etwas homogener und kompakter als es noch auf “Pulsar“ der Fall war. Somit sind die Einflüsse von Bands wie beispielsweise CROWBAR, welche schon auf dem Vorgänger kenntlich waren, noch stärker im Vordergrund gerückt. Diese kleine Kurskorrektur ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Einerseits lässt es “Earthtone“ reifer und auch irgendwie bedrückender wirken, andererseits geht aber leider die Dynamik und Abwechslung etwas verloren. Die Musiker wissen zwar nach wie vor was sie machen, allerdings wirkt dies auf die gesamte Spielzeit ein wenig zu monoton und unspektakulär. Auch hat sich auch das ein oder andere Riff eingeschlichen, welches einfach zu austauschbar klingt und “Earthtone“ damit zu einer teils etwas zähen Angelegenheit werden lässt. Dies ist wirklich schade, denn man findet in Songs wie “To Unsnare“ oder im Titelstück selbst noch immer mitreißende, emotionale Passagen, die einem regelmäßig Gänsehaut bescheren und die Emotionalität der Musik durchschimmern lassen.
Kurz gesagt: ABSENT/MINDED haben auf “Earthtone“ einen kleinen aber feinen Stilwechsel hingelegt und sich definitiv weiterentwickelt. Etwas mehr Spannung und Dynamik wäre trotzdem vorteilhaft gewesen um einfach noch etwas mehr als nur solide zu wirken. Nichtsdestotrotz finden sich auf diesem Album immer noch ein paar kleine Perlen wieder um das Herz eines jeden Doom-Fans zu erwärmen.
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