Abrogation - Tief, Schwarz, Blutig, Rot

Review

Einen kunterbunten Stilmix präsentieren uns die seit Mitte der Neunziger bestehenden Magdeburger ABROGATION. Mit ihrem inzwischen siebten Werk versuchen die vier Musiker uns von ihrer Interpretation des deutschsprachigen Death-Metal zu überzeugen. Jedoch kann es auch manchmal zu viel des Guten sein und so wecken die Jungs mehr Erinnerungen an Bands wie EISREGEN, AKREA oder DIE APOKALYPTISCHEN REITER, als dass sie sich durch Eigenständigkeit abgrenzen würden.


Der schon recht plakative Albumtitel “Tief, Schwarz, Blutig, Rot“ lässt es vermuten. Hier gibt es keine sonderlich lyrischen oder tiefgründigen Text zu besingen. Viel mehr versucht man sich mit einfachen Reimen à la “Herr Richter es ist mir egal, dass Du mir drohst mit Höllenqual“. Dies führt zumindest bei mir eher zu unverständlichem Kopfschütteln als zu euphorischem Mitsingen. Wäre dies nur gelegentlich der Fall, könnte man guten Gewissens über solche Passagen hinweg sehen. Jedoch werden solche all zu aufgesetzt wirkenden Reime mit einer Selbstverständlichkeit abgerissen, dass es irgendwann einfach nur noch nervig ist.

 

Musikalisch sieht es da im Hause ABROGATION schon ein wenig besser aus. Recht heftig und melodisch gehen die Magdeburger zu Werke und können mit einigen ansehnlichen Riffs und Arrangements von sich Reden machen. Zwar muss man auf technische Spielereien verzichten, doch dies ist sicherlich auch nicht das Ziel der Musik. Allerdings schleicht sich auch hier schnell eine Abnutzung ein, da besonders mit Songs wie “Eiswind“ oder “Treibjagdt“ die Querverweise zu den oben genannten Bands hervorstechen. Ein wenig mehr Abwechslung und Eigenständigkeit hätte “Tief, Schwarz, Blutig, Rot“ sicherlich nicht geschadet. Des weiteren schleichen sich auch ein paar Längen in die Songs ein, was dieses Album davon abhält, öfters in meinem CD-Player zu rotieren. Dass es auch anders geht zeigen ABGROGATION gekonnt mit “Abgrund“, welcher mit sehr starken Riffs punkten kann, doch leider bleibt dies die Ausnahme.

 

ABROGATION bieten uns mit “Tief, Schwarz, Blutig, Rot“ nichts, was man nicht schon mal besser gehört hat. Da greift man lieber wieder zu Bands wie AKREA zurück und bekommt was für sein Geld.

16.04.2011

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