Abrogation - Sarggeburt

Review

Bereits seit Mitte der Neunziger sind ABROGATION unterwegs und haben mit „Sarggeburt“ ihr viertes Album aus der Taufe gehoben. Ich muss gestehen, dass mir die bisherigen Werke der Band nicht geläufig sind, weshalb mir ein direkter Vergleich mit diesen leider nicht möglich ist.

Die Gruppe beschreitet auf jeden Fall einen sehr unkonventionellen, originellen Weg, wird hier doch Heavy Metal und Melodic Death Metal mit düsteren, deutschsprachigen Mittelalter-Texten verwoben. Und siehe da, diese Mischung funktioniert wirklich gut. Die Musik ist grundsätzlich sehr melodisch gehalten, wovon lediglich einige mittelalterlich anmuten, ansonsten wird gepflegter, bodenständiger Heavy Metal mit latenter Death Metal Schlagseite gefrönt, meist straight und eingängig. Hauptsächlich dominieren mittlere Temporegionen, passende weise werden aber auch mal in „Totensammler“ kurzzeitig die Blast Beats ausgepackt. Einige Elemente, vor allem in der Gitarrenarbeit, lassen etwas IRON MAIDEN durchschimmern. Gerade die gut eingestreuten Akustik-Passagen sowie die absolut sauberen Soli verdienen besondere Aufmerksamkeit. Die Mittelalter-Texte werden in Deutsch akzentuiert und gut verständlich gegrowlt, gerade beim Gesang hätte ich mir allerdings etwas mehr Abwechslung gewünscht, mir ist das in diesem Fall zu eindimensional. Lediglich beim Akustikstück „Hans Eisenbeiss“ wird klarer Gesang verwendet, der mich allerdings nicht allzu sehr vom Hocker haut. Dennoch, schöner Kontrast. Etwas stärkere Refrains, etwas mehr Abwechslung im Gesang, das wäre es.

ABROGATION haben es auf jeden Fall geschafft, ihrer Musik einen eigenen Charakter zu verschaffen, eine Leistung, welche gerade heutzutage Respekt verdient.

02.02.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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