Abramelin - Transgression The Afterlife - The Complete Recordings 1988-2002

Review

Und weiter geht es bei Century Media mit dem Aufarbeiten und Zusammenstellen von rarem Material alter Death-Metal-Bands. Bei ABRAMELIN, welche 1988 ursprünglich unter dem Namen ACHERON gegründet wurden, handelt es sich um eine der ersten australischen Todesblei-Combos, welche im Underground größere Beachtung zuteil wurde, für einen großen Wurf hat es allerdings nie ausgereicht. Mit „Transgression The Afterlife – The Complete Recordings 1988-2002“ wird deren komplettes (!) jemals aufgenommenes Schaffen in einer üppigen 3-CD-Box bzw. 5-LP-Box aufgearbeitet. Mächtig!

Den Anfang machen die Stücke der „Transgression From Acheron“ MCD aus dem Jahr 1994, hierauf verwendeten die Aussies zum ersten Mal den Namen ABRAMELIN. Weiter sind auf dieser ersten CD noch die bisher nicht auf CD enthaltenen Stücke von „Promo 92“, „Deprived Of Afterlife“ 7″ und vom „Eternal Suffering“ Demo, alle ursprünglich unter dem Banner ACHERON veröffentlicht, enthalten. Weiter findet sich mit dem herrlich betitelten „Cannibal Apocalypse“ auch ein bisher nicht veröffentlichtes Stück darauf. Die zweite CD enthält die Stücke des selbstbenannten Debütalbums von 1995 inklusive des düsteren DEAD CAN DANCE Covers „Cantara“, diese dürften am ehesten bekannt sein, sowie einige Proberaumaufnahmen. Abgeschlossen wird auf CD Nummer drei mit dem letzten Album „Deadspeak“ aus dem Jahr 2000, einem bisher unveröffentlichten Stück und Live-Aufnahmen.

Wenn man sich die drei CDs (oder LPs) hintereinander anhört, wofür man zugegebenermaßen erst einmal die genügende Zeit benötigt, kann man richtig schön die Entwicklung von ABRAMELIN nachvollziehen. Die frühen Aufnahmen sind noch sehr roh, ungestüm und direkt gehalten, weißen (natürlich) noch einige produktionstechnische Mängel auf und sind im klassischen flotten Schwedentod der ganz frühen Neunziger gehalten, die Vorbilder DISMEMBER, ENTOMBED und GRAVE sind allgegenwärtig. Ziemlich brachial mit herrlichen Growls und Thrash-Anleihen. In der Folge entwickelten sich ABRAMELIN weiter, wurden abwechslungsreicher (von Groove bis Blastbeats), technisch versierter, die Stücke strukturierter, der brutale Death Metal klang nun eher wie aus den Vereinigten Staaten. Gerade das ausgereifte „Deadspeak“ punktet hier, auch aufgrund seiner transparenten Produktion. Die Proberaumaufnahmen sind eher für die Die-Hard-Fans interessant.

Das mit einem prall gefüllten Booklet (enthalten sind alte Fotos, ein ausführliches Interview und Flyer) versehene, allumfassende „Transgression The Afterlife – The Complete Recordings 1988-2002“ empfehle ich allen Anhängern der Band, welche Lücken in ihrer Sammlung haben. Und allgemein sind ABRAMELIN für Old School Death Metal Fans sowieso interessant!

14.11.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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