ABRAMELIN bekommen nicht genug: Mit „Never Enough Snuff“ erschien vor über einem Jahr das Comeback-Album der australischen Todesblei-Veteranen. Jetzt ist der Langspieler noch einmal in größerer Stückzahl bei Petrichor aufgelegt worden. Verlernt haben die Urgesteine nichts; aber reicht das auch, um heute noch mitzuhalten?
„Never Enough Snuff“ ist eine brutale Dampfwalze, die sich für 50 Minuten unnachgiebig durch das verdorrte Hinterland der westlichen Gesellschaft walzt. Dass der Titel Programm ist, macht der gleichnamige Opener ohne Umschweife klar: Abgrundtief böser Serienkiller-Porn, Snuff eben, wird einem ungefiltert um die Ohren gehauen.
Das erste Album von ABRAMELIN seit 2000
Oft aus der Ich-Perspektive, immer ohne Skrupel, wird gemordet und geschändet. In ihrer Übertreibung lassen sich die Texte als zynische Fantasien zu erkennen, die schocken sollen. Das sind genretypische Standards, die in diesem Zusammenhang altbekannt sind. Das passt aber auch zu dem Album, das bei seiner Gore-Verehrung auf harte Riffs und blutrünstige Texte setzt, weniger auf atmosphärische Spielereien.
ABRAMELIN knüpfen mit „Never Enough Snuff“ nahtlos an ihre Anfänge in den 1990ern an. Brutaler Death Metal alter Schule ballert ohne Schnörkel und Verzierungen aus den Boxen. Der Mix von Dan Swanö ist tadellos und setzt die bewährten Genre-Standards gekonnt in Szene. Doch so wie es an unnötigen Schnörkel fehlt, sucht man auch die herausragenden Momente vergebens. Das Album ist gut, lässt es aber an Tiefgang vermissen.
„Never Enough Snuff“ ist ein solides Comeback
Nichtsdestotrotz ist ABRAMELIN ein gutes Comeback gelungen. Viel mehr lässt sich über das Album jedoch nicht sagen. „Never Enough Snuff“ ist solider Death Metal, der keinen Anlass zum Meckern gibt, aber auch wenig Grund für lobende Worte bietet. Vermisst wurden die Australier nicht, aber es ist gut, dass sie wieder aktiv sind. Wer ab und zu mal musikalischen Snuff braucht, kann sich freuen.
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