Brutal Death Metal aus Russland im Promotopf, ja fein! Angesichts solcher Feinschmecker-Bands wie KATALEPSY oder SLAUGHTER TO PREVAIL war da die Vorfreude schon groß. ABORTED FETUS haben nicht nur Probleme damit, kreative Namen zu finden (sei ihnen auch vergönnt), sondern können neben fetter Produktion auch leider nicht viel mehr sonstige Qualitäten auffahren. Das fängt bei der Selbstbeschreibung schon an: Trotz monstertiefer Gurgelvocals und unnachgiebig bratenden Gitarren klingt das hier eher nach traditionellem Death Metal im Fahrwasser von Bands wie BOLT THROWER, JUNGLE ROT, OBITUARY oder CANNIBAL CORPSE denn Brutal Death, der sehr viel erratischer und auch meist komplexer daher kommt. Der Wahnsinn, das Treibende fehlt hier vollständig. Stattdessen gibt es Midtempo en masse.
„Pyramids of Damnation“ induziert eher Gähnen denn Begeisterung
Das Songwriting lässt auch eher Gähnen denn Spannung aufkommen, speziell das Schlagzeug (häufigste Tempo- und Taktprobleme die ich auf einem Album bislang vernommen habe) kommt über Schülerbandverhältnisse nicht wirklich heraus. Musik muss nicht immer wahnsinnig komplex oder meisterhaft gespielt sein um genossen werden zu können, aber Bands sollten doch irgendwo gewisse Basis-Standards erfüllen. Einzelne Slamparts und Riffs machen sich sehr gut, im Songwriting stimmt auf „Pyramids Of Damnation“ aber sonst fast gar nichts. „Queen’s Prophecy“ lässt ebenso wie die Instrumentale „Tomb Of Damnation“, „The Ancient Ritual Of Death“ und das Outro kurzzeitig Orientalik in MELECHESH-Style oder NILE-Mystik aufkommen im Intro und Outro, was aufgrund der absoluten Ideenlosigkeit vom Rest des Albums aber deshalb umso mehr wie ein Fremdkörper wirkt.
ABORTED FETUS müssen dringend an sich arbeiten
Dazu addiert werden müssen noch 67 Minuten Laufzeit und schon zieht sich „Pyramids of Damnation“ eher wie ein klebriger Kaugummi mit seinem durchgehenden Midtempo, als dass der Death Metal darauf Spaß macht oder gar bedrohlich daher kommt. Das muss das musikalische Äquivalent zum Entfernen des Gehirns durch die Nase bei der Vorbereitung zur Mumifizierung sein. Marsch zurück in den Proberaum, oder ganz einfach ein instrumentales Orientalalbum veröffentlichen, damit wäre noch der ein oder andere Blumentopf zu gewinnen. Aber „Pyramids of Damnation“ braucht wirklich niemand.
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