Aborted Fetus - Private Judgement Day
Review
Holzfäller oder Metzgermeister? – Irgendwie scheinen beide Berufsbilder eine große Anziehungskraft auf die russischen Brutal Deather ABORTED FETUS zu haben: In den zehn Songs auf „Private Judgement Day“ jedenfalls zerlegen die drei Musiker alles, was ihnen unter die Finger kommt – egal ob mit der Axt, der Kettensäge oder dem Fleischerbeil, während das Bolzenschussgerät im Hintergrund ekstatisch im Takt tackert.
„Private Judgement Day“ ist ein kurzer und intensiver Hassbatzen: Nur zwei der zehn Stücke reißen die Drei-Minuten-Marke, und eine längere Spielzeit wäre bei dem vorgegebenen Tempo auch kaum möglich: Der Drummer befindet sich insbesondere mit seinem Double-Bass-Geratter im Hochgeschwindigkeitsrausch, und wenn er zusätzlich im Stakkato auf seine Snare eindrischt, wird es gänzlich bizarr. Was sich der Gitarrist auf seinem Instrument zusammensägt, klingt aufgrund der fehlenden Leads zunächst etwas unspektakulär, ist aber ziemlich flüssig und passt. Dazu kommt ein Sänger, der durchgehend aggressiv agiert: Grunzen, Schreien, Quieken – alles mit dabei, alles durch den Verzerrer gezogen.
„Private Judgement Day“ ist von vorne bis hinten eine brutale Angelegenheit: Ziemlich direkt gerifft, ohne große Verschnaufpausen und ohne irgendwelche „netten“ Passagen – dagegen wirkt die Coverabbildung fast schon wie schöngeistige Kunst. Während ähnlich agierende Bands immer mal schleichende Passagen oder Gitarrengimmicks einbauen, ist bei ABORTED FETUS durchgehendes Sperrfeuer angesagt. Das ist für ein paar Songs durchaus cool, und Fans dieser Stilrichtung werden vermutlich drauf schwören – mir fehlt allerdings ein wenig die Abwechslung und der Wiedererkennungswert.
Wie man’s auch nimmt: Die Beschreibung der Musik von ABORTED FETUS auf dem Promozettel ist durchaus wörtlich zu nehmen: „Ural Massive Brutality“ – mit drei Musikern, die sich berufsübergreifend mal so richtig austoben. Mehr muss man zu „Private Judgement Day“ eigentlich nicht sagen.
Aborted Fetus - Private Judgement Day
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Brutal Death Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 25:49 |
Release | |
Label | Comatose Music |
Trackliste | 1. Savage Dominance (02:17) 2. Necropolis Demography (01:48) 3. Garden of Kidney Stones (01:44) 4. Fuck in a Pesthole (01:53) 5. Private Judgment Day (04:24) 6. Malignant Pregnancy (03:06) 7. Gastronomic Confession (02:30) 8. Brown Totem (02:34) 9. Guinea Pig (01:58) 10. Morning Inferno (02:57) |