Abominattion - Doutrine Of False Martyr

Review

Bei diesen Jungs handelt es sich (leider) nicht um die Thrashformation mit Paul „Master“ Speckmann, die in den 90ern ein Album über Nuclear Blast rausgebracht haben, sondern um vier Hoschis aus Brasilien, die hier ihre Vorliebe für knüppeligen Death Metal südamerikanischer Prägung ausleben. So weit, so gut. „Doutrine of false martyr“ ist eine Wiederveröffentlichung ihres 2. Albums von 2001, welches damals nur in einer 500er Auflage in ihrem Heimatland erschien. Wie bei so vielen südamerikanischen Kollegen auch (Rebaelliun / Krisiun etc.) gibts hier permanent auf die Glocke, keine Verschnaufpause, kein Tempodrosseln, nichts. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: wer braucht 42:38 Minuten eintönige Raserei? Highspeedgebolze kommt nochmal so effektiv rüber, wenn man ab und an auch mal den Fuß vom Gas nimmt oder sogar mal eine Melodie mit einfließen lässt. „Verrat am echten Underground!“ höre ich da jemand schreien? All jene mögen mit Bands wie Abominattion gut beraten sein und ihre Scheuklappen möglichst lange tragen, ich jedenfalls kann mit permanentem D-Zug Gepolter nicht viel anfangen. Über die zwei „Bonustracks“ breite ich auch lieber den Mantel des Schweigens aus, Kellersound = Underground? Ach ja, ein Punkt geht noch flöten aufgrund der echt beschissenen Produktion. Allen, die sich auch locker regelmäßig mehrere Stunden zum Entspannen auf die Großbaustelle zurückziehen, sei dieses Album wärmstens ans Herz gelegt, für den Rest gilt: Finger Weg!

08.06.2004
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