Ablaze My Sorrow - Among Ashes And Monoliths

Review

Der Beginn ist fast schon modern: ABLAZE MY SORROW starten ihr fünftes Studioalbum „Among Ashes And Monoliths“ mit flächigen und tragenden Keyboards und bringen im Opener „My Sorrow“ Vergleiche mit mittleren und neueren DARK TRANQUILLITY ins Spiel. Doch schon der darauffolgende Titeltrack prescht flott drauflos, ganz so als hätten die Schweden gerade den Melodic Death Metal für sich entdeckt und wären in diesem Metier keine alten Hasen, die bereits Mitte der Neunziger ihre ersten Heldentaten veröffentlicht haben. Da flirren die Gitarren, und der Drummer schraubt das Tempo häufig mal auf Blastbeat-Tempo.

ABLAZE MY SORROW sind alte Hasen (klingen aber nicht immer so)

Dennoch klingen die Gitarren immer nachvollziehbar, wenngleich nicht ganz so unbekümmert wie von einer Horde Zwanzigjähriger, die sie einst im Mai waren. Das kann man unter Erwachsensein verbuchen, wenn damit denn songschreiberisches Geschick gemeint ist. Denn gerade in der ersten Hälfte des Albums ist die Trefferdichte ungemein hoch. Daran hat auch das melodisch getragene, mit weiblichem Gesang komplettierte „Her Cold Embrace“ seinen Anteil. Wem dabei Melodic Black/Death Metal im Stil von DISSECTION in den Sinn kommt, liegt damit nicht verkehrt.

Weitere Höhepunkte sind die Uptempo-Nummern „Grit“ und „At The Graves Of Giants“, bevor in der zweiten Albumhälfte ein wenig Leerlauf einsetzt. Man merkt den Songs schon an, dass sich ABLAZE MY SORROW bei allen Tracks ihre Gedanken gemacht haben. Allerdings setzen sich die Hooks nicht notwendigerweise mit einem Eisengriff im Kopf fest. Ein Volltreffer ist hingegen der neue Sänger Jonas Udd, der nicht nur aggressives Gekeife beherrscht, sondern sich auch im tiefen Grunzen und in melodischen Tonlagen hörbar wohlfühlt.

„Among Ashes And Monoliths“ ist mehr als passabel

Unterm Strich ist „Among Ashes And Monoliths“ ein mehr als passables Melo-Death-Metal-Album und damit heutzutage fast schon eine kleine Besonderheit. Denn ABLAZE MY SORROW wollen nicht auf Teufel komm raus Dinge ändern, sondern bewährte Dinge einfach gut machen. Und das ist ihnen gelungen. Damit schaffen sie teilweise mehr als ehemalige Helden des Genres, und den durchaus noch vorhandenen Fans dürfte auch ein gutklassiges neues Album wie „Among Ashes And Monoliths“ einen Ausdruck der Zufriedenheit aufs Gesicht zaubern.

02.03.2021

- Dreaming in Red -

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