Mit der EP „In Asche“ wagte das Duo ABKEHR vor mittlerweile gut fünf Jahren den Abstieg in den schwarzmetallischen Mahlstrom und lieferte einen durchaus beeindruckenden ersten Eindruck dessen, was 2019 in Form des Debüts „In Feuer“ stilistisch unbeirrt fortgesetzt wurde. Die zwei deutschen Musiker hinter dem Projekt spielen rohen, unverfälschten Black Metal im Zeichen der zweiten Welle und überzeugten bisher mit schonungslos kalten, verflucht anmutenden Klanglandschaften. „In Blut“ stellt nun die Rückkehr der Band in besagt schauderhafte Gefilde dar und lässt in gewohnter Manier das Blut in den Adern gefrieren.
ABKEHR halten nicht nur das Messer an die Kehle
Konzeptuell sind bei ABKEHR erneut kaum Abweichungen zwischen den Veröffentlichungen wahrzunehmen, sowohl die Tracklist als auch das Cover von „In Blut“ ließen dies bereits im Vorfeld erahnen. Nichtsdestotrotz repräsentiert das Album einen qualitativen Fortschritt für die Band. Das Songwriting wirkt in sich noch stimmiger als zuvor und auch der Gesamtsound mutet etwas ausgefeilter an. Letzterer findet eine gute Balance zwischen der klar differenzierten Instrumentierung und einem stiltypischen Grad an Grobkörnigkeit, welcher nicht zuletzt auch heute noch den Frühwerken von Szene-Mitbegründern wie etwa DARKTHRONE einen ureigenen Charme einverleibt.
Als klare Höhepunkte auf „In Blut“ tun sich der Titel „II“ mit seinen gespenstischen Klargesängen und dezent eingewobenen Synths, sowie das abschließende, gänzlich tobsüchtige „IV“ hervor. Hier halten ABKEHR ihrem Publikum nicht nur das Messer, sondern vielmehr die rostige Fuchsschwanzsäge an die Kehle. Einzig „III“ fällt qualitativ etwas ab und mäandert im Midtempo vergleichsweise höhepunktsarm vor sich hin. Als Verschnaufpause zwischen Gift und Galle durchaus akzeptabel, aber letztlich eben nicht von derselben Intensität, die mit den anderen Stücken einhergeht.
„In Blut“ – Ein Höllentrip durch die Unterwelt
ABKEHR wagen auf „In Blut“ keine unerwarteten Experimente und halten stramm den eingeschlagenen Kurs quer durch die Unterwelt bei. Der Fokus bleibt auf die Optimierung des eigenen Sounds gesetzt, was sich bereits auf dem vorangegangenen Album positiv bemerkbar machte. Connaisseure von bisweilen beklemmendem Black Metal in Reinkultur, durchsetzt mit leichtem Hang zum akustischen Wahnsinn, werden mit ABKEHR gänzlich auf ihre Kosten kommen.
Super Sache…. Freu mich auf’s Album!
Habe ich richtig Bock drauf. Die „in Asche“ und „in Feuer“ sind für mich Underground Alben die ich immer wieder höre und die richtig gewachsen sind. Das ist für mich moderner Black Metal mit Huldigung zur zweiten Welle. Vom Instrumentalen, Gespenstererscheinungen Gekreische, Cover-Artwork sowie Aufmachung trifft das genau meinen Geschmack. Wenn es in die Kerbe der Vorgänger geht würde ich (als Fanboy) ne 9 geben. Tolle Band!
Auch wenn beim dem Videosong nichts besonders zu entdecken ist, die Mischung stimmt und groovig ist es irgendwie auch. :))
Bin mal auf das Album gespannt.
Wenn es gestattet ist will ich auch auf das neue Album von Djevel aufmerksam machen, Tanker Som Rir Natten. Das letzte Album von denen war unendlich geil!
https://www.youtube.com/watch?v=5RtLHWq6SY0
Hab ich reingehört… Hat mich nicht so umgehauen, wenn ich ehrlich bin. Mir fehlt das gewisse etwas, ähnlich wie bei der letzten Mork. Musikalisch ist das schon gut und taugt auch, aber wirklich herausstechen wird sowas anno 2021 nicht mehr. Das ist black metal der zuvor schon tausende male so oder so ähnlich gespielt wurde. Da fehlt inzwischen einfach die Faszination…
Klar, neues wird man da nicht entdecken. Djevel hat aber dieses nordische Flair, nicht nur Hass und Dunkelheit, sondern auch eine Spur nordischer Romantik. Das kriegen gerade heutzutage nicht mehr so viele authentisch und überzeugend vermittelt (siehe z.B. Seth). Für mich schon eine Leistung ansich.
Stimme der Rezension und den verschieden Assoziationen voll zu. Ich liebe diesen finsteren, bedrückenden „Kellerverlies Black Metal“. Jedes Release von Abkehr zieht mich in ihren Bann. Selten habe ich eine so finstere, misanthrope Atmosphäre vernommen wie bei dieser Band.
Da man bei den unzähligen BM Outputs ja gerne mit vergleichen anfängt, würde ich gerne anmerken das ich in einigen Songs sehr oft, gerade bei den Feedbackbeladeben Gitarrenintro von „I“ oder den Ridegeklimmper von „IV“, an Mgla erinnert werde aber irgendwie in einem wie oben beschrieben in einem Grobkörnigen Darkthrone-Gewandt.
@Watu
Neue Djevel ist gespeichert. Merci
Wobei ich die neue Djevel nicht ganz so stark finde, wie der Vorgänger. Wird aber dann zur zweiten Hälfte richtig gut.
Ad neue Djevel: Wartets ab. Die growt tierisch. Ist ja auch n Hammer Album neben der neuen Mork und der neuen Darkthrone;) Grüße
Ich versuche gerade, mir da ’ne Meinung zu bilden, aber ich hab‘ wohl gerade so ’ne Phase, wo das alles gleich für mich klingt.. vielleicht ist das aber auch einfach nichts, wenn man mehr als nur stereotypes Geröchel und Geprügel wünscht, dass es im 10er-Pack bei Aldi zur Salami dazu gibt..