Eigentlich dachte ich, Abigor wären etwas Besonderes in der Black Metal Szene. Jedenfalls machten die Pressereaktionen und die einzelnen Tracks, die ich bisher zu Ohren bekommen durfte, einen solchen Eindruck. Jetzt wo ich mich zum ersten Male mit einem ganzen Longplayer dieser Band jenseits der Alpen auseinandersetzen muß, verpufft die Illusion wie eine Seifenblase. Statt dessen gibt es einen Haufen altbewährter Klischees, die ich mittlerweile schon aus dem Schlaf zitieren kann: dünner Rauschesound, langweilige Riffs und immer wieder unnötiges Geprügel. Das einzige, was ein bißchen Quälität aufweist, sind die Intros der Lieder. Hier kommt soundmäßig wenigstens irgendetwas rüber. Allerdings sind diese teilweise so kurz, daß es sich eigentlich gar nicht lohnt sie zu erwähnen. Schließlich ist ja auch das zwischen den Intros das, worauf es ankommt. Oder etwa nicht? Letztendlich ist „Channeling The Quintessence Of Satan“ nur eine weitere Platte, deren Sinn ich kaum nachvollziehen kann. Ebenso wie den der vielen anderen Releases dieser Tage. Vielleicht muß man ja einen Pakt mit Satan abschließen, um solch Tonwerk genießen zu dürfen. Ich begnüge mich aber lieber mit den wenigen Highlights der Szene und komme in den Himmel.
Nach der kommerziell recht erfolgreichen "Supreme Immortal Art", welche die Mainstream, wie Underground Presse in rege Begeisterung versetzte -und das bei der laschen Produktion >lol<-, ruhten sich Abigor nicht auf der reichen Ernte von Lobeshymnen aus, sondern schienen sich gar gegen diese plötzlich vor Neugier horchende Masse aufzulehnen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Band mit "Channeling the Quintessence of Satan" ein frechen und äußert direkten Schlag, in die Fresse sämtlicher melodic-good-keyboard-production-black-metal-fans durchzogen und stattdessen guten alten traditionellen Black Metal veröffentlichen, der sich sämtlichen massentauglichen Schablonen entzieht. Hier zeigen Abigor ihre Kompromisslosigkeit, ohne dabei die bekannte Klasse einzubüßen und zu alle dem noch schwarze Kohle nachlegen, um das Höllenfeuer in neue Regionen der christlichen Herde vordringen zu lassen. Tausende Schwerter schmieden sich einander, treffen sich im Blitzgewitter und schneiden tief ins Fleisch. Eine Produktion die dies zu vermitteln vermag, eisig kalt, stählern und druckvoll, haben Abigor 100% Perfekt umgesetzt – hier bleibt kein Trommelfell trocken. Black Metal zum genießen? Pah! Black Metal der das Hirn anregt, jeden auflodernden Funken Aufmerksamkeit erfordert und das Werk zu wahren Schlacht mutieren lässt. Da treffen keine Wattebällchen auf gepolsterte Kloschüsseln, der Sound ist das Schlachtfeld und die Krieger unbarmherzige Perfektionisten des Todes. Gitarren-Riffs, so unentwirrbar und doch präzise wie leidenschaftlich gespielt, das es einem wahren, schwarzen Meisterwerk gleicht. Überhaupt wird keinem Metal gefrönt, dieser dient nur als Mittel zum Zweck. "Channeling the Quintessence of Satan" ist die perfekte Illusion, das authentisch akustische Erscheinungsbild der mittelalterlichen Schlachten, in all Ihren Grausamkeiten. Black Metal zum erleben, so wie er sein muß! grimm
Ein Album zum Verlieben…Abigor gehören für mich eh schon längst zur Speerspitze des Black Metals!!!
Vielleicht etwas weniger Sampler, aber ansonsten ein homogenes avangarditisches Werk. Es fügt sich alles zu einem hinabziehenden Klanggebilde, ohne das man ständig wirren Gitarrenläufen folgen müsste und sich nur noch darauf konzentriert. Primitiv ist es aufgarkeinem Fall, vielleicht sind manche Ohre dafür zu einfältig. Was es noch auszeichnet ist das es den Hörer am Ende mit einem verstörenden Gefühl zurücklässt.