Abhoria - Depths

Review

Soundcheck Januar 2024# 15

Die US-amerikanischen Black-Metaller ABHORIA legen zwei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum mit “Depths” den Nachfolger vor. Während sich im Bandgefüge einiges seit dem letzten Mal getan hat – das ehemalige Trio ist mittlerweile auf Quintettgröße angewachsen – hat sich stilistisch nicht besonders viel geändert: Die neun Stücke gehen als flirrender Black Metal durch, der nicht notwendigerweise auf Extreme setzt, sondern sehr nachvollziehbar gehalten ist.

ABHORIA legen Wert auf Nachvollziehbarkeit

Erstes Indiz dafür ist der Krächz- (und teilweise auch Grunz-) Gesang des neuen Sängers Ben, der Wort für Wort verständlich ist. Extrem ist das nicht, eher schon angenehm. Die Gitarristen wiederum spielen zumeist schnelles Tremolopicking, das mal melodisch, mal disharmonisch wirkt – und Erinnerungen an neuere MAYHEM und ältere SETHERIAL oder NAGLFAR weckt. Technisch ist das alles stets ansprechend umgesetzt, sowohl beim Schlagzeug, das ein souverän tackerndes Tempo vorgibt, als auch beim Bass, der sogar Breaks überbrücken darf.

Das ist alles gediegen, und musikalisch ist gegen “Depths” nichts einzuwenden. Selbst der moderne Sound mit dem massiv ratternden Schlagzeug ist nicht gruselig. Allerdings, und das hatte Bruder Johannes in seiner Review zum Debüt herausgearbeitet, ist es aber auch so, dass der Musik die Authentizität abgeht. Er machte das damals u.a. am fehlenden Schimmel im Proberaum und dem Mangel an Waldluft fest – und tatsächlich will es nicht recht zusammen passen, wenn die ungeschminkten Herrschaften für die Promofotos unter Telegrafenleitungen auf den Straßen von Los Angeles stehen, gleichzeitig aber “Winter’s Embrace” vertonen und ein Albumcover verwenden, das jedes Death-Metal-Album optisch abrunden würde. Der Black Metal speist sich hier eher aus Versatzstücken beziehungsweise wird einfach anders definiert.

„Depths“: Kurzweil statt Trveness

Ob fehlende Trveness™ aber letztlich den Ausschlag gibt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Objektive Kriterien, was sein darf oder nicht, gibt es ja sowieso nicht. Wenn man also nicht den kristallklaren Sternenhimmel bei Nacht auf einem alten Friedhof oder zwischen Tannenwipfeln auf einer Anhöhe mitkaufen muss, dann bietet “Depths” schwarzmetallische Kurzweil. Die letzte Euphorie entfachen ABHORIA dabei allerdings auch nicht.

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22.01.2024

- Dreaming in Red -

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