Abatuar - Perversiones De Muerte Putrefacta

Review

Ganze 71 Einträge listen die Metal-Archives für Panama, jenes schmale Land mit strategischer Wichtigkeit für die Weltmacht USA. Von diesen 71 Einträgen haben es die wenigsten Bands zu Bekanntheit gebracht, mir persönlich waren bisher nur die Black Metaller EQUINOXIO bekannt. Aus eben deren Reihen kommt auch der ABATUAR-Bandkopf Cadaver, seines Zeichens Sänger und Drummer, der nach zwei Demos nun zusammen mit zwei Sessionmusikern sein Debütalbum „Perversiones De Muerte Putrefacta“ aufgenommen hat.

„Perversiones De Muerte Putrefacta“: Typisch südamerikanisches Black-Metal-Gebolze

Darauf gibt es typisch mittel- und südamerikanisches Black-Metal-Gerumpel mit starken Einflüssen aus Death und Thrash Metal zu hören. Die Vorbilder liegen auf der Hand: SARCÓFAGO mit dickem Ausrufezeichen, aber auch der speedmetallischere Ansatz von HELLHAMMER und die Ultrabrutalo-Herangehensweise von BLASPHEMY sind auf „Perversiones De Muerte Putrefacta“ zu hören. Diese Einflüsse vermengen ABATUAR zu einem Ganzen, das meist etwas rockiger, eingängiger daherkommt als die Ergebnisse vieler ihrer Genrekollegen und damit auf jeden Fall eigenständiger ist, als aus dem Bestial-Black-Metal-Subgenre normalerweise gewohnt.

ABATUAR überzeugen mit dem letzten Drittel nochmal richtig

Fette Songs gibts auf „Perversiones De Muerte Putrefacta“ übrigens obendrauf, gleich der Opener „Los Efectos De La Gangrena Y Putrefacción“ macht klar, dass ABATUAR leicht anders, eingängiger, eigenwilliger klingen als das übliche War-Metal-Gebretter. (Das auch geil sein kann, keine Frage.) Vor allem aber das letzte Albumdrittel darf als Höhepunkt gelten, insbesondere seien das schwer groovende „Ordalías De Hierro Fundido“ und das überwiegend doomige „Descuartiza Al Hijo De Puta“ als vorbildliche Kompositionen genannt, die direkt in Nacken, Bein und Ohr gehen.

Punktabzug in der B-Note

Punktabzüge gibt es lediglich in der B-Note, denn hin und wieder haut gerade Cadaver auf seinem Schlagzeug auch gerne mal gepflegt den Takt zu Klump. Klar klar, diese Art von Black Metal ist kein Schönheitswettbewerb, und wer bei einer Band wie ABATUAR technische Frickelperfektion erwartet, der hat sowieso verloren. Aber zumindest ansatzweise gerades Spiel darf man ja auch in diesem Subgenre voraussetzen. Ergo: Was die Ideen angeht eine geile Platte, aber Abzüge für die eine oder andere technische Unzulänglichkeit muss sich „Perversiones De Muerte Putrefacta“ gefallen lassen.

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20.04.2017

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