Abandoned By Bears - The Years Ahead

Review

Die Schweden von ABANDONED BY BEARS blicken mal auf „The Years Ahead“. Wer auch den Blick wagen will, muss offen sein für extrem poppigen Emo-Core, der stark an der Grenze des guten Geschmacks vorbeischrammt, aber auch mit richtig fetten Breakdowns aufwarten kann. Einen Teil des Textes darf man an dieser Stelle auch schon verraten, notiert euch bitte ein euphorisches „Ohoho“, ein lässiges „Yeah“ und ein lautstarkes „Ahaaaa“. Tiefgang geht anders, aber darauf scheinen es ABANDONED BY BEARS auch nicht angelegt zu haben.

Stattdessen legt der Fünfer Wert auf einen glitschigen Flow, denn man „The Years Ahead“ auf jeden Fall attestieren kann. Schlag auf Schlag werden die Hymnen unters Volk gebracht, leider einhergehend mit einer enormen Belanglosigkeit. Das sind Songs, die du nicht nie wieder, sonder sofort vergisst. Das rasante Schlagzeug treibt extrem kurzlebige Riffs vor sich her, denen man aber eine gesunde Portion Zweckmäßigkeit nicht absprechen kann. Für Einsteiger, die BLINK 182 und Co einfach umgehen möchten, ist ABANDONED BY BEARS äußerst gut geeignet. Wer sich kurz vor einer unvorsehbaren bösen Growl-Attacken erschreckt, wird umgehend mit zahmen Zuckerwatten-Refrains zurück auf die sichere Seite geholt und beruhigt. Macht man sich (bspw. mit „Void Filler“) die Mühe, den Gesang von der Musik zu trennen und bewertet nur die Riffs und die Kompositionen an sich, muss man die Qualität anerkennen. Einige Bands hätten Hits aus dem Material gemacht, andere haben Hits mit schlechterem Material gemacht. Würden ABANDONED BY BEARS nur brüllen und den (unangenehm) künstlichen Gesang weglassen, würde natürlich auch ein Stück ihrer Identität verloren gehen.

ABANDONED BY BEARS machen sich am Ende nicht strafbar, wenn sie Musik für sich so interpretieren. Spielen können die Herren sicherlich, dazu muss man nur das vertrackte Djent-Pop-Mischmasch „Compromise“ anhören und alleine deshalb, darf man die Platte nicht unter aufgerundeten 5,5 Punkten aus dem Rennen schicken. Über 42 Minuten ackern sich die Musiker äußerst engagiert und ohne nennenswerten Abfall nach vorne. Wirklich vorwerfen kann man „The Years Ahead“ lediglich die peinlichen Stimmenverzerrer – Vocoder für Anfänger, CHER im Endstadium. Der Rest kommt so unaffektiert infantil daher, dass man wirklich nicht böse sein kann. Fans von WE CAME AS ROMANSs letzter Platte oder FOR TODAY können ruhig mal rein hören.


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16.05.2016

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