Abaddon Incarnate - Dark Crusade

Review

Irland ist zugegeben nicht unbedingt für seine ausgeprägte Metalszene bekannt, und so freut es umso mehr auch mal von der grünen Insel ein entsprechendes Lebenszeichen zu erhalten, das nicht Primordial heißt. Abaddon Incarnate nennt sich das Quartett, das sich mit großen Buchstaben „Grind & Death“ auf die Fahnen geschrieben hat. In dieser Abfolge lässt sich „Dark Crusade“, das mittlerweile dritte Full Length Album der Jungs, ganz gut einfangen, ist die erste Hälfte des Halbstünders doch eher durch heftige Grindattacken der Marke Regurgitate oder Nasum (sehr nasumig hierbei: „Embrace The Vicious“) geprägt, wohingegen die zweite Hälfte zunehmend Death Metal Einflüsse aufweist, die mehr als einmal ein wenig an Kataklysm erinnern. Die Trennung der Stile findet dabei weit weniger (nicht) statt, als es hier jetzt erscheinen mag. Man kann in jedem der Songs Einflüsse von beidem ausmachen, was das ganze ziemlich interessant und abwechslungsreich gestaltet, zumal das ganze noch durch coole Soli und sicke Breaks garniert wird! Geschwindigkeitstechnisch wird auch aus den vollen geschöpft, sodass man z.B. in „Carrion Caresses“ oder „Self Portrait Of Hatred“ auch gemäßigtere Passagen vorfindet, die dann von einem geilen Groove und einer überraschenden Melodie gezeichnet sind. So erstreckt sich das abgedeckte Spektrum von Auf-die-Zwölf Grindmassakern über deathiges Gegroove bis zu kataklysmischen Rundumschlägen, die all diese Ingredienzen in sich vereinen (fett in „1756“!!). Dazu stimmt auch noch die technische Seite, für die kein geringerer als Mieszko von Nasum verantwortlich zeichnete, der „Dark Crusade“ einen Sound verpasste, der sehr nah an dem von „Human 2.0“ ist: trotz allem Geballer bleibt das kontrollierte Chaos schön transparent, dabei aber ultrabrutal und straight forward. Hut ab, die Herren, davon wollen wir mehr hören!

14.08.2004
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