Ab Imo Pectore - The Dissociatove Path

Review

Dass Kasetten noch immer ein beliebtes Medium, insbesondere für Underground-Demos, sind, beweisen uns dieser Tage die Portugiesen AB IMO PECTORE, deren Tape “The Dissociative Path”, auf 100 Einheiten limitiert, via Debemur Morti Productions das Licht der Metalwelt erblickt.

Darauf zu hören gibt es sechs Titel, die im okkulten Black Metal anzusiedeln sind und sich als mysteriös, verdammt finster und vor allem unglaublich eigenwillig bezeichnen lassen. Die Gitarren sägen zumeist schroff, dissonant und leider ziemlich ziellos in unteren Tempogefilden vor sich hin, nur selten verfallen die Portugiesen kurz in die Raserei, auf die der Hörer die ganze Zeit wartet. Dabei kreieren sie eine sehr trübe, bizarre Atmosphäre, die den Höhepunkt ihrer Eigenwilligkeit immer dann findet, wenn AB IMO PECTORE vereinzelt weitere  Elemente hinzutreten lassen, seien es skurille, scheinbar willkürlich eingestreute Gitarrenläufe, hintergründig eingesetzte rituelle Gesänge oder verschiedene Effekte. Auf handelsübliche Screams wird beinahe gänzlich verzichtet, in irgendeine Form von Songstrukturen lassen sich AB IMO PECTORE schon gar nicht zwängen. Von dem dünnen Sound will ich eigentlich gar nicht erst anfangen, wobei dieser für Underground-Verhältnisse zumindest erträglich ist und ein zu modernes Soundgewand dieser Musik auch gar nicht zu Gesichte stehen würde. 

Nun kann man den Portugiesen wohl zu Gute halten, dass sie konsequent einfach die Musik machen, die sie machen wollen, fernab von irgendwelchen Konventionen. Und das ist auch der Grund, warum sie bestimmt ihre Anhänger finden werden. Doch beruft man sich ausschließlich darauf, könnte sich jedes noch so unterirdische Black Metal-Demo mit dem Etikett “individuell und unkonventionell” schmücken und sich jeglicher Wertung entziehen. Das haben AB IMO PECTORE jedoch nicht nötig, unterirdisch sind ihre Kompositionen nämlich keinesfalls, auch wenn sie ebensowenig genial sind. Für meinen Geschmack gehen die Portugiesen schlichtweg zu ziellos zu Werke, sodass es den Songs an Spannung und Höhepunkten fehlt. Manche Parts wirken sogar eher ungeschickt aneinander gebastelt, sodass den Titeln der Fluss genommen wird. Der Hörer wird einfach nicht gepackt, auch wenn AB IMO PECTORE an manchen Stellen durchaus ein Händchen dafür beweisen, ihn mit ihrer Atmosphäre zu umgarnen. Manch einer mag drauf stehen, alles in allem ist “The Dissociative Path” qualitativ jedoch eher durchschnittlich.

12.03.2012

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37113 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare