Aardvarks - Conglomerate

Review

Ca. dreieinhalb Jahre Pause zwischen zwei Veröffentlichungen sind eine lange Zeit, in der eine Band immer Gefahr läuft, in Vergessenheit zu geraten. Wenn es sich dabei auch noch, wie im Falle der AARDVARKS, um eine Undergroundband handelt, ist dieses Risiko ungleich größer. Eigentlich kann es für eine solche Auszeit nur zwei Gründe geben: Entweder man war kreativ komplett vernagelt oder man hatte einfach in der Zwischenzeit anderes zu tun. Bei dem Bonner Quartett von einer Ideenflaute zu sprechen, halte ich aber für vermessen, denn die fünf neuen Stücke auf ihrer aktuellen EP „Conglomerate“ sind einmal mehr gute Untergrundkunst aus deutschen Landen. Eigentlich sind aber nur zwei der Stücke „echte“ neue Songs. Los geht es mit dem Titeltrack „Conglomerate“, der langsam, getragen und hymnisch beginnt, um dann in AARDVARKS-typischer Manier in eine gelungene Melange aus Death und Thrash Metal mit markanten, einprägsamen Riffs zu münden. Besonders stechen hierbei in gewohnt gehobener Qualität Guido Meyer De Voltaires erhabene, majestätisch-kraftvolle Vocals hervor. Sehr stark! Der zweite „echte“ neue Track, „Fuehrer’s Legacy“, ist ein solider Midtempo-Stampfer, der aber nicht ganz an das normale Bandniveau heranreicht. Desweiteren gibt es noch ein Neuaufnahme von „Homeless“ (ursprünglich auf dem 97er-Demo „Farka’s Lemma“), einem der besten Stücke im Repertoire der Band, das aber im vergleich zum Original nur soundmäßig etwas aufgemotzt worden ist. Abgerundet wird „Conglomerate“ von zwei Instrumentaltracks. „Phantasm“ kommt mit einer hübsch-hypnotischen Gitarrenmelodie daher, ist aber insgesamt auch „nur“ als solide einzustufen. Ganz anders verhält es sich mit „Terminate“ (und hier schmeiße ich jetzt mal jegliche Objektivität über Bord!). Ich habe mir, seit ich „Terminator“ zum ersten mal gesehen habe, schon gewünscht, dieses musikalische Thema einmal in einer metallischen Form genießen zu dürfen. Die AARDVARKS haben mich erhört und ich bin ihnen zutiefst dankbar. Gänsehaut pur! Unter dem Strich ist „Conglomerate“ eine lohnenswerte EP, die man sich gerne in den Schrank stellen darf. Im Vergleich zum genialen Vorgänger „Profondo Rosso“ fällt das Material aber niveaumäßig etwas ab.

29.11.2002

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1 Kommentar zu Aardvarks - Conglomerate

  1. Nico sagt:

    Das Material ist anhörbar, aber jeder der sich im Underground bewegt und die Band kennt, wird schnell merken, dass ihre beste Zeit lange vorüber ist.

    4/10