Ich habe sie immer im Hinterkopf herumschwirren, diese kantigen Riffs von „The King Of Everything“, dieses Augenzwinkern gen TOOLs „Undertow“, dieser Tanz von Schwermut und Aggression auf den Saiten. Ist es tatsächlich schon drei Jahre her, dass mich A SWARM OF THE SUN damals mit ihrer Debüt-EP überzeugt haben? Aber das Glück ist bekanntlich mit den Tüchtigen, und gut beschäftigt waren die Schweden allemal. Eigenes Label, Produktionen, Grafikagentur… ja, und zwischendurch immer wieder Arbeiten am ersten Album.
Und was für ein Titel! „Zenith“ – überragend, zugleich bedrohlich, stellt er doch in gewisser Weise einen Höhepunkt dar, auf den nur der Abstieg folgen kann. Das Werk, welches am Ende der jahrelangen Mühen steht, dürfte dem Hörer allerdings keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Nach einem stimmungsvollen Introsong weckt das nachfolgende „This One Has No Heart“ Erinnerungen an den Titelsong der Debüt-EP. Es ist wie ein Zurückschauen auf diese Zeit, denn es hat sich einiges geändert.
Generell lässt sich sagen: A SWARM OF THE SUN, sind nachdenklicher geworden, tiefer, die Musik bedachter und atmosphärischer. Die rauhen Ecken und Kanten der Melange aus Alternative und Post-Rock wurden kunstvoll geschliffen, ohne dass deshalb eine glatte Oberfläche entsteht. Das energetische „The Worms Are Out“ geht noch am deutlichsten zurück zur heftigen und teilweise düsteren Anfangszeit der Band, doch der Rest des Albums wird von einem warmen Licht erfasst, einer emotionalen Spannung, die alle Songs wie eine Einheit zusammenhält.
Und was für ein Song! „Zenith“ – gleißende Farben, Bewegungsunschärfe, Rauschzustand. Eine 10-Minuten-Drama voller Melancholie und Herzblut, welches seinem eponymischen Titel kaum gerechter werden könnte. Der wuchtige Rhythmus, die sich aufbauenden Gitarrenwände… einfach herrlich.
Der Aufstieg ist nicht leicht, doch die Geduldigen werden belohnt. Waren A SWARM OF A SUN vor drei Jahren noch relativ schnell verständlich, setzen sie nun fast auf die nonverbale, emotionale Ebene ihrer Musik. Gespielte Songs, gefühlter Soundtrack. Es gibt ein Wiedersehen mit „I Fear The End“, nochmals ein kleiner Rückblick und die Gewissheit, dass die Schweden noch nie besser waren als jetzt. Bleibt nur noch die Frage: Was kommt nach dem Zenit?
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