A Spell Inside - Essential

Review

Es gibt Albträume, aus denen wacht man wieder auf – zwar mit Herzrasen und im eigenen Schweiß schwimmend, aber man ist zumindest erleichtert, dass das Erlebte tatsächlich nur ein Albtraum war. Dann gibt es jedoch Albträume, die sich als brutale Realität entpuppen. Einen solchen haben A SPELL INSIDE hinter sich und was kann es für einen Künstler wohl Schlimmeres geben, als dass das zu 99% fertige Album kurz vor dem Weg ins Presswerk einem Computer-Crash zum Opfer fällt. So geschehen mit „Loginside“, dem neuen Album des deutschen Duos, das eigentlich bereits vor Wochen hätte erscheinen sollen. Aus oben genannten Gründen kam es jedoch nicht dazu und um den Fans jedoch trotzdem etwas zu bieten, haben sich A SPELL INSIDE dazu entschlossen, eine Best Of-Compilation mit sowohl inzwischen rarem als auch neuem Material zu bieten.

Und möglicherweise entpuppt sich „Essential“ trotz des ganzen Unglücks als wahrer Glücksfall für A SPELL INSIDE, denn vielleicht bekommt die Band auf diesem Weg endlich den Respekt, den sie seit Jahren eigentlich verdient hätte. Es liegt vielleicht an den bisher wenigen Veröffentlichungen des Duos oder an der relativ langen Zeit ohne neues Material, dass A SPELL INSIDE inzwischen ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Dies soll, wird und muss sich mit „Essential“ ändern, denn auch wenn die insgesamt 15 Songs teilweise inzwischen einige Jahre auf dem Buckel haben, haben sie nichts von ihrem Charme und ihrer Qualität eingebüßt.

A SPELL INSIDE schaffen mit ihrer Musik eine wunderbare Mischung aus Elektro, Synthpop und Darkwave, die Liebhaber dieses Genres unweigerlich fesselt. Mit viel Gefühl und Leidenschaft entstanden so in der Vergangenheit Tracks wie „Days Of The Grace“, „Boundary“, „Crags“ oder „One Way“. Für wahre Fans unvergessen sind auch Songs wie „Sinnbild“, „Träume“ oder „Brothers“ – allesamt Songs, die bereits in der Vergangenheit viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten, auch heute noch zeitlos sind und in der elektronischen Musiklandschaft etwas Besonderes darstellen.

Einen Ausblick auf das zwischenzeitlich verloren gegangene Album „Loginside“ bieten zusätzlich die zwei neuen Tracks „Keener“ und „I will“, die mächtig Vorfreude auf das neue Album machen und in Anbetracht vergangener Vorfälle nur zu hoffen bleibt, dass diesmal ein rechtzeitiges Backup der Songs angefertigt wird.

„Nur in den Träumen schwebend …“ – klasse Compilation, unbedingt empfehlenswert!