A Sound Mind - Harmonia

Review

Schon einmal von “Word Of Mouth-Spreading“ gehört? Diese etwas ungewöhnliche Form der Promotion betrieb vor ein paar Monaten die australische Band A SOUND MIND: Sie lief durch verschiedene europäische (darunter auch deutsche) Städte, bot den Leuten auf der Straße an, in ihr Album “Harmonia“ reinzuhören und es, bei Gefallen, an Ort und Stelle zu erwerben. In 12 Wochen verkauften sie damit 12.000 CDs.
Nach diesem Erfolg veröffentlichen sie besagtes Album auch offiziell in Deutschland.

Und der Titel “Harmonia“ ist Programm – tatsächlich klingt die Musik des Quartetts sehr harmonisch. Geboten wird, grob gesagt, Alternative Rock, der mit Klavier- und orchestralen Passagen angereichert ist, wodurch die Lieder episch und sehr melodisch klingen.
“Harmonia“ beginnt mit dem atmosphärischen Instrumentalintro “Medulla“, das ein wenig an LINKIN PARK in ihren guten Zeiten erinnert, auf das “Empathy“ folgt, das einen mit seiner eingängigen, berührenden Melodie sofort für sich einnimmt.
Generell liegt hier die Stärke A SOUND MINDs: wunderschöne, bittersüße Melodien und nachdenkliche, aber auch aufbauende Texte mit Tiefgang. Die leicht raue Stimme von Sänger Anthony Kupinic fügt sich schön in die Songstrukturen ein und passt gut zur Musik.
Die zwei folgenden Songs, “The Power To Dream“ und “Grace“ (besonders letzterer jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und bleibt mein persönlicher Favorit des Albums ) begeistern durch ihre leicht melancholische, aber doch hoffnungsvolle Atmosphäre erneut und sind trotz der Eingängigkeit komplex genug, um nicht nach ein paar Hördurchgängen langweilig zu werden.
Auch “Venus & Mars“ oder das am Anfang balladeske, im Refrain rockiger werdende “So Thankful“ wissen zu gefallen.
Leider lässt die Qualität am Ende des Albums ein wenig nach – wirklich schlecht ist dabei keines der Stücke, aber Songs wie “The Horizon“ und “Always & Forever“ locken einfach nicht mehr wirklich hinter dem Ofen hervor, da ist irgendwie die Luft raus – Schade.

Es haben sich also ein paar Lückenfüller auf das Album geschlichen, was beim nächsten Album vermieden werden sollte; nichtsdestotrotz sticht “Harmonia“ aus dem z.T. seelenlosen Alternative-Dschungel heraus und glänzt mit Melodien und Atmosphäre. Alle, die guten Alternative Rock im Stil von SILVERCHAIR oder VAST zu schätzen wissen, sollten auch A SOUND MIND mal ein Ohr leihen.

10.11.2009
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