A LONG WAY TO FALL könnten sich durchaus mithilfe eines Metalcore-Bandnamen-Generators benannt haben. Obendrein verspricht der Promotext zum dieser Tage veröffentlichten Debütalbums der Stuttgarter in denkwürdiger Austauschbarkeit eine Scheibe „full of creativity, headbangable riffs and emotional lyrics“. Wie eilig ist eigentlich voreilig, wenn es ums Ziehen von Schlüssen geht?
Generisch im vollkommendsten Sinne
Bei allem Support, den eine junge, aufstrebende Metal-Band allein für das unbeirrbare Verfolgen ihrer Träume verdient hat – „Faces“ hätte es beim besten Willen nicht gebraucht. Die Hauptreferenzen PARKWAY DRIVE und AUGUST BURNS RED wären auch ohne namentliche Nennung in der Albumbeschreibung noch rauszuhören gewesen – allerdings abzüglich allem, was diese Bands aus der Masse hervorstechen lässt und letztendlich dorthin gebracht hat, wo sie heute stehen.
A LONG WAY TO FALL sind generisch im vollkommensten Sinne. Und was bei PARKWAY DRIVE auf „Killing With A Smile“ noch Lo-fi-Charme hatte, funktioniert 2019 in diesem Genre einfach nicht mehr. Zumal sich schlechte Produktion wenn überhaupt auch nur der erlauben kann, der Riffs liefert. Leider kommen die Riffs auf „Faces“ 15 Jahre zu spät und hätten auch damals noch keinen Blumentopf gewonnen. Auch gesanglich sind A LONG WAY TO FALL weder richtig brutal noch richtig emotional. Zugegeben machen die Kalenderspruch-Texte das Empfinden ehrlicher Gefühle beim Singen sicherlich auch nicht einfacher.
Auf diesem Niveau tragen A LONG WAY TO FALL nichts Neues zum Genre bei
Kurz: Hier läuft nicht wirklich vieles rund. Mit ihrer offensichtlich vorhandenen Motivation könnten die Jungs von A LONG WAY TO FALL sicherlich mehr leisten, als ihren uneinholbar weit vorauseilenden Vorbildern hinterherzuhecheln. Auf diesem Niveau ist im Metalcore mittlerweile wirklich alles gesagt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!