Die Dortmunder A GIFT CALLED ANGER haben sich immerhin fünf Jahre bis zu ihrer ersten EP Zeit gelassen. Löblich, das muss ich schon sagen, wenn ich bedenke wie viele Bands bereits in den ersten Monaten etwas veröffentlichen müssen. Dementsprechend hegte ich gewisse Hoffnungen, die vielleicht zu hoch griffen.
Denn wer schon von sich selbst behauptet, Metalcore zu spielen, stellt damit beinahe unverblümt dar, nicht unbedingt überraschen zu wollen. So kommt es, wie es kommen musste. Die erwünschten, erfrischenden Klänge kamen nicht, sondern eine brutale Mischung aus HATEBREED, MACHINE HEAD und PANTERA, garniert mit diversen anderen Einflüssen aus den Bereichen Metal und Hardcore. Insgesamt sind das keine schlechten Referenzen und A GIFT CALLED ANGER wissen mit ihrem Sound durchaus eine aggressive Stimmung zu erzeugen. Leider ohne eine eigene Duftnote zu hinterlassen. Zu oft und zu offensichtlich erkennt man die großen Vorbilder des Quintetts. Gerade das bricht der 5-Track EP das Genick oder besser gesagt, steht es kurz davor zu brechen. Denn mit einer druckvollen Produktion und viel auf den Hörer überspringender Energie erarbeitet man sich dann doch Sympathiepunkte. Mit Andy hat man noch einen Shouter an Bord, der mit einer wirklich kraftvollen und aggressiven Stimme zu überzeugen weiß. Schade ist nur, dass er über die gesamte Spielzeit zu eintönig klingt.
So haben sich meine Hoffnungen wieder einmal nicht erfüllt. „The Rise, The Wounds, The Fear“ ist zwar eine ehrliche und von einem Schnellschuss weit entfernte EP, aber zu uneigenständig um groß aufzufallen. So haben wir nun auch in Dortmund wieder eine Band, die ihre Sache zwar gut macht, aber in der Flut der Veröffentlichungen untergehen wird- mangels eigenem Input.
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