Es sind die Kleinigkeiten, die den grauen Alltag doch mal interessant gestalten. In diesem Falle ist der Grund für meine heitere Laune A.DEATH.EXPERIENCE, die, obwohl sie insgesamt keine großartige Demo abliefern, dennoch eine kleine Ausnahme im Register der Eigenproduktionen bilden.
Allein, dass man sich nicht gängiger Genres wie Metalcore oder Neo-Thrash verschrieben hat, ist für mich eine kleine Erfrischung und dass sich keinerlei Core-Elemente ins Klangbild der Frankfurter verirrt haben, ist sogar wirklich erfreulich. Auch der Sound zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht, denn endlich hat sich eine Band mal die Mühe gemacht, auch ihrer Demo eine differenzierte und druckvolle Verpackung zu verpassen.
Aber das allein rechtfertigt natürlich noch gar nichts, denn der Inhalt zählt. A.DEATH.EXPERIENCE haben auch hier keine Mühen gescheut, die Songs wirken reif und ausgeklügelt. Denn auch ohne den Versuch, etwas bahnbrechend Neues zu erschaffen, gelingt es dem Quintett, drei qualitativ hochwertige Songs abzuliefern, die mit einer aggressiven Stimmung Durchschlagskraft beweisen. Auf Melodien wird hier aber nicht verzichtet, ganz im Gegenteil, diese sind omnipräsent und haben ihre Einflüsse unverhohlen aus Schweden gezogen. Aber man verschließt sich auch nicht der gefühlvollen, harmonischen – ja beinahe romantischen Art. „Into Purple Skies“ beispielsweise beginnt sehr ruhig, um dann in einem gewaltigen Sturm überzugehen, der aber immer wieder leichte Sonnenstrahlen durch die wütende Wolkenfront schickt. Die anderen beiden Stücke sind ähnlich, wütend, aber nicht blind, sondern bieten auch emotionalere Momente. Wenn man genau diesen Punkt, diese Gegensätzlichkeit noch etwas fassbarer für den Hörer machen kann, bin ich mir sicher, dass ein Album von A.DEATH.EXPERIENCE wirklich großartig werden könnte, so sind wir aber genau bei den negativ Aspekten der Platte. So schön, druckvoll und aggressiv „Experience 2008“ auch sein mag, so schwer ist es für den Hörer, die Emotionen, die ihm zum Fraß vorgeworfen werden, auch zu verstehen. Die Songs wirken verschlossen, klar, die Musik ist gut, aber wenn ich merke, die Band will mir etwas sagen, ich aber nicht dahinter komme, was das sein soll, stellt das ein ziemliches Problem dar. Und genau das ist es, was mich an „Experience 2008“ stört und mir etwas die Spannung raubt, da ich selbst nach mehren Durchläufen nicht dazu in der Lage bin, mich in die Musik hineinzuversetzen, sehr schade.
Trotz dieser Sperrigkeit bleibt die Demo ein Lichtblick, wie sich das ganze dann auf voller Albumlänge macht, bleibt abzuwarten. So kann sich der interessierte Hörer über guten, nicht gerade leicht verdaulichen Melodic Death Metal freuen, der einiger Beschäftigung bedarf, aber Vorsicht, man verliert recht schnell das Interesse daran, da viele Gefühle, die in der Platte stecken, nur angedeutet werden und sich gern mal verschließen, ohne wirklich, auch nach mehrmaligem Hören, zum Vorschein zu kommen.
Ach,du meine Güte, ist das geil!!^^ Ich hoffe das Album kommt bald!