A Chinese Restaurant - My Dearest I Cannot Speak

Review

Ich liebe Promo-Flyer. Manchmal informativ und gehaltvoll, gehören sie aber doch meistens in die Kategorie “amüsant“. Aber klar, die Agenturen wollen das zu bewerbende Produkt natürlich auch gut verkaufen. Die vorliegende Debütscheibe “My Dearest I Cannot Speak“ von der Band A CHINESE RESTAURANT soll jedenfalls so klingen, als rase man mit 120 Sachen ungebremst in einen Baum. Ok, ich bin fast beeindruckt.

Wer jetzt denkt “A CHINESE RESTAURANT? Komischer Name für ’ne 120 Km/h schnelle Grind-Core Band“, liegt falsch. Die Jungs aus der Nähe von Bremen spielen eine Mixtur aus Hard-Core, Punk und Emo-Core (und hier gibt der höchst subjektive Rezensent mal fette null Punkte). Schon bei den ersten zwei Takten des Openers wird klar, dass die Stilbeschreibung an dieser Stelle stimmt. Gesanglich eine Mischung aus Melodie und Screams wie sie momentan angesagt ist und die man schon oft gehört hat. Entsprechend ist die musikalische Untermalung ausgefallen. Hier schnelle, aggressive von den Drums vorangetriebene Parts wechseln sich mit ruhigeren Passagen ab. Da die Bubblegum-Melodien, die natürlich im Ohr bleiben. Die Gitarren braten schön aus den Boxen und die Rhythmusgruppe spielt schön tight zusammen. Auch die szenetypischen Rhythmuswechsel sind in dem Song natürlich vorhanden. Nicht schlecht gemacht. Erinnert ein wenig an BLINK 182 und Konsorten.

Die restlichen sieben Songs pendeln sich auch unter den beschriebenen Kriterien ein (wobei “Bandage For My Bleeding“ hier noch der Beste ist). Ebenfalls nicht schlecht gemacht. Und genau hier ist die Krux des Ganzen. Die Songs sind alle gutklassig und wurden auch ansprechend produziert. Keiner der acht Tracks ragt aber aus der Masse hervor. Die Nummern sind irgendwie alle nett anzuhören, tun auf der anderen Seite aber auch keinem wirklich weh (das wirklich grottenschlechte Instrumental “My Dearest, I Cannot Speak“ mal ausgeklammert). Netter neo-Punk mit Hard- und Emo-Core Einflüssen eben. Potential hat die Combo zweifelsohne, allerdings ist die Musik momentan noch zu gesichtslos und austauschbar. Nett, mehr aber (momentan) auch nicht.

31.07.2008
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