8Kids - Dämonen
Review
Spannend, dass etwas wie „Dämonen“ von 8 KIDS auch in die Schublade Post-Hardcore passt. Wobei, das Becken ist inzwischen ohnehin ein Sammelsurium an interessanten und völlig überflüssigen Bands, die teils erhebliche Unterschiede aufweisen. Glücklicherweise gehören die 8 KIDS zur ansprechenderen Variante.
Vor allem weil sie etwas zu sagen haben und scheinbar etwas gegen drückende Schubladen-Wände haben. Denn die 8 KIDS besitzen neben einer grauen, bedrückenden Atmosphäre genügend Pop-Appeal, um mit einprägsamen deutschen Texten im Gedächtnis zu bleiben. Mit einem roten Faden aus beklemmenden Melodien ausgestattet, gelingt es den Darmstädtern, weitestgehend auf hohem Niveau zu agieren. Songs wie „2.1.0.“ oder der mit einem Ohrwurm-Refrain ausgestattete Titelsong „Dämonen“ wecken den Appetit auf mehr.
Gerade der Gesang auf 8KIDS lässt die EP glänzen. Längst nicht limitiert, ist es die stimmliche Leistung in allerhand emotionalen Schattierungen mit Sprech- und Klargesang sowie Brüllen und Schreien, die „Dämonen“ eine weitere außergewöhnliche Nuance verleiht. Leider, vielleicht auch aufgrund der deutschen Texte, können sich die 8KIDS dem Pathos nicht ganz entziehen, sodass einzelne Momente etwas an dem extrem hohen Niveau einbüßen.
Davon abgesehen bleibt „Dämonen“ eine sehr spannende EP von einer sehr eigenständigen Band, die mit einem „Der Weg“-Cover von HERBERT GRÖNEMEYER noch ein überraschendes Schmankerle bietet – anders als erwartet, sollte diese Interpretation gehört werden!