Hat Dir schonmal jemand einen Auflauf in den Mund gebrochen? Oder wenigstens per Ellbogen die Mundhöhle entmöbilisiert? Noch nie als Sparringspartner daran gedacht, einfach mal den Schlund aufzuziehen und dem nahenden Handschuh die Neugestaltung der Rachenlandschaft anzuvertrauen? Wer ferner den Unterhaltungswert einer gewaltsamen Speisung mit einem Bungee-Seils am Stück, des Inhalierens von Cruise Missiles oder den einer Magenspiegelung per Ofenrohr schätzt, der sollte auch mal ein Ohr an diese gerade auf mich einprügelnden französischen Invasoren verlieren. Die eindrucksvolle Kompromisslosigkeit dieser fünf Prügelbrüder beginnt in der verblüffend professionellen Artwork-Gestaltung (respektive Homepage!) ihres beinharten Backwerks, das komplett in Eigenregie erwuchs, und endet noch nicht beim mörderischen Geschützfeuer, das von einer trefflich detaillierten wie schuppigen Produktion forciert wird. Geschossen wird zwar aus bereits ausgehobenen Schützengräben, aus denen beispielsweise schon die Familie um MORBID ANGEL, HATE ETERNAL oder NILE feindliche Hörscharen unter Beschuss nahm; dennoch fliegen auch unter dem brutalen Hobel der „Siebten Strafe“ die Späne, dass es eine Freude ist. Während Frontkeucher Sargon offensichtlich leidenschaftlich und expressiv mit dem Mikro sein Rachenzäpfchen krault, geben Drum- und Gitarrengarnison ein 11-minütiges Kabinettstück hochtechnischen U$-Deaths zum Besten. Nach bester BELPHEGOR-Didaktik werden fernerhin die Schwerter auch am Schwarzen Metall geschärft und nicht weniger tödlich zum Einsatz gebracht. Was jedoch fehlt, bzw. in „Phoenix Resurrectio“ nur ansatzweise durch eine erfreuliche, tiefschwarz drohende Ruhezäsur angerissen wird, sind konstruktive Feuerpausen oder ein Quentchen melodiöse Würze. Ohne diese Nachladegelegenheiten schlagen die Bolzen nach einer Weile nur noch auf Metall und verlieren auf Dauer an Effektkraft. Die unmittelbare Folge – Langeweile – wird vor allem auf der noch für 2003 in Aussicht stehenden Full Length-Haubitze „Violenta Imperatrix Mundi“ nur durch Kräfte sammelndes Placieren von Atempausen zu vermeiden sein. – Bis dahin können sich jedoch vor allem die Steinbeisser in der Metallbranche an dieser stattlichen Eigenleistung die Kauleisten schleifen.
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