7th Legion - Strength & Honour

Äusserst passend leiten die Finnen von 7th Legion ihre MCD „Strength & Honour“ mit einem kurzen Auszug des Hollywood Spektakels „Gladiator“ ein. Mit knapp 18 Minuten Spielzeit bleibt das Intro jedoch das einzig Epochale beim Mini Debut der Hardcore Formation. Musikalisch kann „Strength & Honour“ dafür in den meisten Belangen übezeugen. Während der sieben Songs knallen 7th Legion einen Ohrwurm und Nackenbrecher nach dem anderen auf Tisch. Wer jedoch mit der Erwartungshaltung an die Scheibe herantritt, das 7th Legion bretthart und ultrabrutal zu Werke gehen, wird eher enttäuscht. Zwar legen die Jungs ein gesundes Maß an Härte und Intensität bei jedem Song an, doch ich Zweifle, das es jeden Die Hard – core Fan glücklich machen dürfte, da die Finnen gerne und oft zugunsten eingängiger melodischer Parts und langsameren, eher metal-lastigen, Riffs die Tough Guy Allüren ablegen. Mit ihrem zweistimmigen Gesang und den melodieorientierten Stilelementen kommen nicht nur gelegentlich Erinnerungen an frühe Biohazard Kompositionen auf, wobei 7th Legion durch ihre Variantenvielfalt etwas besser ins Ohr gehen dürfte. Ohne Egoprobleme orientiert man sich mal eher am Hardcore der frühen Neunziger, dann greift man wieder auf vermeindlich zahme Melodien zurück, die etwas an Therapy? erinnern, oder bringt rhytmuslastige Parts, wie von Downset gewohnt, ohne jedoch den Fokus und die nötige Härte zu verlieren. Anfangs war ich noch skeptisch, ob sich die sieben Songs, wegen ihrem ausgesprochenen Ohrwurmcharakter, nicht schnell abnutzen, doch auch nach etlichen Durchläufen behalten die Songs noch ihre Reize. 7th Legion haben mit „Strength & Honour“ wirklich eine tolle Scheibe abgeliefert, die nicht vor Innovationen strotzt, aber dennoch ein frisches Hörerlebnis bietet.