7 For 4 - Diffusion

Review

Und da soll noch jemand sagen, Deutschland würde im Prog hinten anstehen! Was sich hier mit weißblauem Cover und undefinierbarem Bandnamen 7 FOR 4 in CD-Regale schleicht, ist eine vierköpfige Instrumentalband zwischen Prog, Fusion und DREAM THEATER, welche sich nicht nur aus einigen Dozenten des Münchner Gitarreninstituts zusammen setzt (daher auch MGI-Records), sondern mit Wolfgang Zenk auch den ehemaligen SIEGES EVEN Gitarristen vorweisen kann. Und spätestens hier sollte „Diffusion“ ganz schnell an Beachtung gewinnen.

Schließlich hatte schon SIEGES EVEN einige richtig brilliante Instrumentalsequenzen und war immer für einen angenehmen Mittelweg zwischen dichter Atmosphäre und musikalischer Virtuosität bekannt. Dementsprechend kann man die neun Songs der Platte auch bequem in drei Kategorien einteilen: die DREAM THEATER Nummern (wie der namensgebende Opener und „Cyclotron“), die stimmungsvollen Schwelger (großartig bei „Indigo Dunes“ und „Silent Flow“) und die wilden Techniker („Emoctify“). Um aber noch zusätzlich für Abwechslung zu sorgen, hat auch Keyboarder Markus Froschmeier jede Menge zu sagen und kann durch unterschiedliche Sounds immer neue klangwelten erschließen, ebenso wie auch Schlagzeuger Klaus Engl zu jeder Zeit Akzente setzen kann. Dennoch bleibt eine gewisse Einarbeitungszeit unumgänglich, denn prägnante Melodien werden mit der zweiten Hälfte der Platte rar und durch eher verfrickelte Soli ersetzt. Nummern wie „Spiral Dance“ profitieren zwar sehr davon, aber mehr Breaks und Variationen dürften wirklich nicht rein kommen.

So ist „Diffusion“ eine richtig geile Platte für Fans von SIEGES EVEN und andere Saitentechniker geworden. Aber auch Acid und Latin Jazz Fans könnten mal ein Ohr riskieren, schließlich werden im Laufe der Spielzeit ziemlich viele lateinamerikanische Rhythmen modern verbraten. Neuprogger sollten aber vorsichtshalber erst mal reinhören.

25.03.2008
Exit mobile version