4Order - The Journal

Review

Die finnischen Neulinge von 4ORDER eröffnen gleich mit ihrem Debüt „The Journal“ den ersten Akt einer Trilogie, die sich thematisch an Anne Rices zehn-bändiger „Chronik der Vampire“ orientiert, in der sich ein Mann in eine Vampirin verliebt und sich letztendlich inmitten einer Schlacht zwischen Licht und Finstenis befindet. Sehr bald schon erlangt er die Erkenntnis, dass sich das ewige „Leben“ zu einem wahren Horror entwickelt. Ein guter Ausgangspunkt also, für eine mögliche musikalische Umsetzung.

Die Band selbst bezeichnet ihren musikalischen Stil als „Ghost Metal“ und trifft damit den Nagel bezeichnend auf den Kopf, denn was 4ORDER auf „The Journal“ tatsächlich praktizieren, ist eine Mixtur aus Hard Rock, Progressive Rock, Heavy Metal und Classic, wobei gerade der klassische Input ziemlich gruselt, so dass es einem die Fußnägel hochklappt. Denn neben der wirklich charismatischen Stimme von Ozzie Rissanen, der sich Geoff-Tate-like und überzeugend durch sämtliche Songs singt, polarisiert Marie Helsingfors mit ihrem hohem und teilweise schrillem Falsett-Organ ganz gewaltig. Verleiht Marie dem starken, QUEENSRYCHE-ähnlichen Opener „Glory Ride“, dem atmosphärischen „Darkness“, dem darauffolgenden, leicht groovigen Rocker „Vampire“ und der Melodic-Metal-Nummer „My Master My Slave“ noch gewisse Reize, hört sich ihr Operngesang bei „Death Wish“ zum Beispiel und vor allem bei „Dark Gift“ wirklich nur noch grausam an und zerstört die ansonsten mehr als gelungenen Progressive-Metal-Kompositionen, die stellenweise durchaus ein gewisses „Operation: Mindcrime“-Feeling aufkommen lassen.

Das klare Manko auf „The Journal“ ist der zweistimmige Gesang, der die Benotung, die ich rein musikalisch bei sechs Punkten sehen würde, stark nach unten drückt, denn die zum einen rockig-düstere Stimme von Ozzie wird schlichtweg zu oft durch die hohen, schrillen Schreie der Möchtegern-Operndiva Marie Helsingfors ergänzt und zerrt ziemlich stark am Nervenkostüm des Hörers. Das sollte die Band auf ihrem nächsten Album unbedingt vermeiden oder zumindest auf ein gesundes Maß herunterschrauben! Musikalisch gibt es ansonsten – wie bereits erwähnt – nichts aususetzen, ganz im Gegenteil sogar, denn auch die Produktion ist sauber und wurde in den Finnvox Studios endveredelt.

11.11.2007

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