AC/DC sind wohl aufgelöst. Da ist es die Aufgabe diverser junger Kapellen, das musikalische Erbe der Australier zu ehren, indem sie die Welt weiterhin mit Riffrock zu beglücken. Den meisten Bands fällt aber nichts besseres ein, als auf langweilige und vorhersehbare Weise die immer gleichen Riffs runterzuschrubben. Zum Glück gibt es noch einige Bands, die dem klassischen Sound neue Impulse geben, wie etwa 42 DECIBEL. Genau letztere haben mit „Overloaded“ nun ihr drittes Album in den Startlöchern. Der Titel soll natürlich nicht für eine überladene Produktion stehen, sondern verdeutlichen, dass die Argentinier bei der Aufnahme ihr Equipment bis an ihre Grenzen getrieben haben.
Starker Start
„Overloaded“ beginnt (wie könnte es auch anders sein) mit einer Rückkopplung. Dann bricht mit archaischer Urgewalt der Opener ‚Whisky Joint‘ über den Hörer hinein. Der Lärm wird zunächst dominiert von der Slide-Gitarre, ehe Junior Figueroa mit seinem Gekrächze die Oberhand gewinnt. Beides ergänzt sich im weiteren Verlauf des Tracks wunderbar. Mit einem Solo á la Slash endet dann auch die Einstiegsnummer. Der zweite Song ‚Dangerous Mess‘ startet im gemächlichen Tempo mit einem saucoolen Riff, welches auch den Young-Brüdern gut zu Gesicht gestanden hätte. Zum Ende geht es in demselben Lärm auf, dass auch seinen Vorgänger so aufgefrischt hat.
„Overloaded“ mit Knallern?
Jeder hat in seinem Plattenregal einige Alben stehen, bei denen es abgesehen von ein paar Songs nur Durchschnittskost gibt. Hier gibt es aber glücklicherweise mehrere Songs, die das starke Niveau halten. So etwa der kompakte Uptempo-Track ‚Half Face Dead‘, der weniger als drei Minuten braucht, um ins Ziel zu kommen. Oder auch das ruhigere ‚Brawler‘, welches im Verlauf des Stücks durch eine gesteigerte Dynamik punkten kann. Und schließlich auch das abschließende ‚Cannon Fodder‘, welches mit kraftvollen Gitarrenläufen aufwartet.
Durch den rohen Sound und die Tatsache, dass vorliegendes Album mehr oder weniger live aufgenommen wurde, kommt auch vor der heimischen Anlage das mitreißende Konzert-Feeling auf. Klingt soweit ziemlich verlockend, aber es muss wohl erwähnt werden, dass es auch auf dieser Platte einige Langweiler gibt. So etwa der beschauliche, langatmige ‚Double Itch Blues‘. Andere Tracks wie ‚Hot Shot‘ hingegen, haben dann wieder eine höhere Dynamik, wirken jedoch nicht ganz so ungezügelt wie die Anfangsnummern, was den Hörspaß etwas beeinträchtigt.
Hoffnungsschimmer
Mit ihrem dritten Album können sich 42 DECIBEL steigern. Auf „Overloaded“ haben die Argentinier ihren Sound durch eine stärkere Zuwendung zu ROSE TATTOO spezialisiert. Das Live-Feeling wird auf dem Drittwerk nochmal deutlicher betont, weil nicht nur die Aufnahmen nahezu ungeschönt sind, sondern auch die Produktion deutlich unbearbeiteter tönt. Das alles wäre nichts wert, wenn es keine guten Songs gäbe, doch die sind überwiegend vorhanden. Somit handelt es sich hier um einen Trost für diejenigen, die wegen des AC/DC-Abschieds die ein oder andere Träne verdrückt haben.
Leute,das knallt echt gut „Overloaded“! Nach „Hard Rock n`Roll“ ist diese Mucke wieder eine Steigerung. Ich pflichte da Philip G. total bei. Ich heule natürlich AC/DC auch nach,aber diese Jungs vollenden in nächster Zeit den Weg solcher Mucke. Schön urtümlich,nicht künstlich sondern, ja, da stimmt es einfach. So ist diese Mucke! Geil,ich bin sehr zufrieden mit diesem Album.