40 Watt Sun - Little Weight [Vinyl LP]
Johannes Werner
So schnell waren 40 WATT SUN noch nie! Diesmal hat es nur zwei Jahre gedauert, dass mit “Little Weight” der Nachfolger zu “Perfect Light” erscheint. Erwartungsgemäß haben Patrick Walker und seine Mitstreiter an ihrem urtypischen Stil wieder nicht viel verändert – alles andere wäre auch nicht erwünscht. Zu persönlich, zu intim, zu emotional ist Walkers Schaffen schon seit seligen WARNING-Tagen, weshalb alle Fans seines Stils “Little Weight” erneut zum Fressen gern haben dürften.
40 WATT SUN: Inbegriff gepflegter Melancholie
Erneut ist “Little Weight” ein emotional intensiver Ritt durch 45 Minuten Musik gewordener Melancholie. Dabei haben sich 40 WATT SUN im Laufe der Jahre vollkommen von der Doom-Metal-Vergangenheit Walkers emanzipiert. Die Kompositionen bleiben langsam und ausufernd, bedienen sich aber eher (alternative-)rockigen Grundmustern in der Instrumentierung. Über weite Strecken trägt “Little Weight” gar Züge von Singer/Songwriter-Material, was insofern passt, als dass Patrick Walkers Stimme schon zu WARNING-Zeiten dem irischen Sänger GLEN HANSARD (auch bekannt aus dem Film “Once”) recht ähnlich war.
Das abermals weitläufige Ausbleiben von Metal-Momenten trägt allerdings zur persönlichen Note des Albums bei. Zu jeder Sekunde sind die Seelennöte des Patrick W. beinahe greifbar und man hofft inständig, dass ihm das Schreiben von Musik zur Bewältigung hilft. Sicherlich ist “Little Weight” durch das Fernbleiben jedweder Hoffnung eine äußerst spezielle Angelegenheit. Trotzdem zeichnet sich die Platte durch eine schlichte, unaufgeregte Schönheit aus, die speziell und außergewöhnlich ist.
“Little Weight” – Einfach schön!
Auf wirklich hohem Niveau könnte man kritisieren, dass die großflächig angelegte Musik im Hinblick auf die Produktion noch räumlicher, noch atmungsaktiver ausgelegt sein könnte. Allerdings kommt “Little Weight” kompositorisch noch besser auf den Punkt als der Vorgänger “Perfect Light”, sodass man getrost festhalten kann, dass 40 WATT SUN ihr bisher bestes Album gelungen ist. Zwar nahezu ausschließlich in Momenten von Herz- und Weltschmerz genießbar – dafür aber umso besser!
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