Das Debüt „Heads“ der Bay-Area-Band 40 Grit war mit einer druckvoll groovenden Mischung aus Machine Head-Brett und Korn-Einflüssen bereits nicht von schlechten Eltern. Was aber die Jungs auf ihrem zweiten Album „Nothing To Remember“ abgeliefert haben, hätte ich so nicht erwartet: die Band klingt gleich um ein vielfaches erwachsener und glänzt mit einem lückenlos gelungenen Songwriting, welches einen nach ein paar Durchläufen nicht mehr so schnell loslässt. Ähnlich wie bei Sevendust (eine Band, die ich am ehesten mit 40 Grit vergleichen würde) wurde auch hier weniger auf knallharten Groove als vielmehr auf nachvollziehbare Melodienlinien gebaut. So kann sich vor allem Frontmann James Santiago mit seinen Power-Vocals sehr gekonnt in Szene setzen; dieser klingt wie eine melodische und absolut rapfreie Ausgabe von Robb Flynn. Die tighte Rhythmusgruppe und die massiven Gitarren wuchten (zum Teil auch dank der hochklassigen Produktion) genug Gewicht in die Waagschaale, daß hier ruhigen Gewissens von modernem Metal gesprochen werden kann. Meiner Meinung nach vollziehen 40 Grit nahezu perfekt den schwierigen Spagat zwischen zeitgemäßem Groove, starken Songs und der nötigen Portion Härte. Selbst der Metalballaden-Ausflug auf dem Titeltrack klingt in keinster Weise lasch, sondern wirkt kraftvoll und in sich stimmig. Wer von Machine Heads neu-metallischer Ausrichtung enttäuscht ist, aber der melodischen Schlagseite etwas abgewinnen kann, dem lege ich diese Scheibe ans Herz. Auch wenn keine Ausfälle zu vermelden sind, sollten „Serenity Reigns“ oder „Taken Aside“ mal ans Anspieltipps genannt sein. Fazit: Fett!
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