3Teeth - Metawar

3TEETH inszenieren ihren Industrial Metal auf „Metawar“ modern und als auditive Vollbedienung: Da gehen sahnig verzerrte Gitarren mit fetten Synthies eine kräftige Verbindung ein, während Konservengezirpe und der zumeist modifizierte Gesang als störende oder ordnende Layer addiert werden und der Rhythmus den mal treibenden oder vertrackten Takt vorgibt.

3TEETH inszenieren ihren Industrial Metal modern

Halbe Sachen sind die Sache des Fünfers aus Los Angeles also ganz offensichtlich nicht; Frontmann Alexis Mincolla sieht 3TEETH sogar als audiovisuelles Projekt an – von dem auf „Metawar“ freilich nur der akustische Teil zählt. Und der ist meistens massiv, passt damit auch hervorragend zur „World vs. World“-Thematik, die das dritte Album der Amerikaner umspannt. Allerdings ist der Sound so gut ausgelotet, dass das Album weit davon entfernt ist, unhörbar zu sein: Trotz des fetten Fundaments und der teils fies verzerrten Vocals gehen nämlich einige Melodien gut ins Ohr. Der Opener „Affluenza“ ist so ein Song, der im Refrain mächtig aufdreht und eine einschmeichelnde Melodie bietet. „President X“ wiederum lebt von seinen Djent-Gitarrensounds und den „Big-audience-Samples“ – da möchte man es dem fiktiven Publikum gleich tun und die Fäuste recken und mitgrölen.

„Metawar“ geht gut ins Ohr und macht Spaß

Die Stücke am Anfang und am Ende von „Metawar“ gehen also gut ins Ohr und sind gefällig umgesetzt. Das Album gönnt sich bei einer Gesamtspielzeit von fast 47 Minuten aber eine kleinere Durststrecke, um mit „Pumped Up Kicks“ noch einen hypnotischen und gut tanzbaren Rausschmeißer zu präsentieren, der das Album wieder ein Stück weit hochzieht. Das macht insgesamt verdiente sieben Punkte für ein Album, das zwar die Musik nicht revolutioniert, aber gut umgesetzt ist und Spaß macht. Wer sich „Metawar“ also beispielsweise durch das Etikett „Industrial Metal“ blind zulegt, dürfte nicht enttäuscht werden.