3Teeth - EndEx

Review

Die Industrial-Metaller von 3TEETH gehören nicht zu den Produktivsten in der Szene. Schließlich brauchte es ganze vier Jahre, bis die Herren nach ihrem eher durchschnittlichen „Metawar“ einen Nachfolger präsentieren. Mit „EndEx“ veröffentlichen 3TEETH nun ihr viertes Studioalbum.

Zu lange gekocht?

Was lange währt, wird endlich gut, sagt das Sprichwort. Doch Gerichte, die zu lange gekocht werden, schmecken am Ende nicht oder fade. Das trifft im übertragenen Sinne auch auf „EndEx“ zu, denn, was 3TEETH hier präsentieren, ist eher eine kalte Brühe als ein aufregendes Ratatouille. Das beginnt schon mit dem spannungsarmen „Xenogenesis“, das ein Trent Reznor nicht einmal für seinen Erzfeind Marilyn Manson geschrieben hätte. Auch das folgende „Acme Death Machine“ lässt nichts von seiner Härte durchblicken und wummert bassarm vor sich hin. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Mit „Slum Planet“ drehen sie den Härteregler zwar einen Tick höher, aber wie bei den Songs zuvor ist es nichts, was man in fast 30 Jahren Industrial Metal nicht schon gehört hat. (Marilyn Manson hebt auch hier aberkennend das Absinth-Glas).

Mit „EndEx“ ins Endlager

Mit ihrem neuen Album haben sich 3TEETH keinen Gefallen getan und es wirft die Frage auf, ob die Truppe mit „Metawar“ nicht schon ihren Höhepunkt erreicht hatte. Was sie auf „EndEx“ darbieten, ist eher industrielle Resterampe. Die Stücke besitzen zu wenig Druck, um die Härte angemessen zu übermitteln. Und auch in kreativer Hinsicht bekleckern sich 3TEETH hier nicht mit Ruhm. Dass man im Bereich des Industrial Metals schon vieles gehört hat bzw. dass das Genre in seinen Grenzen beschränkt ist, ist bekannt. Dennoch verleihen 3TEETH ihren Songs weder eine eigenständige noch charismatische Note. „EndEx“ wirkt vielmehr wie ein liebloser Aufguss von Sachen, die Bands wie NINE INCH NAILS, MINISTRY und MARILYN MANSON schon in den 90ern bravourös gemeistert haben.

22.09.2023
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