SKINDRED bedürfen wohl keiner größeren Erklärung mehr. Seit inzwischen 20 Jahren existiert die britische Band schon, die in dieser Zeit ihr eigenes Genre kreiert hat – Reggae-Metal. Auch wenn sich bisher jede Platte leicht anders anhörte, ist der Sound dennoch unverkennbar. Auch die neueste – „Big Tings“ – ist hier keine Ausnahme.
Im Hause SKINDRED alles beim Alten
Vorweg sei gesagt, wer immer noch den SKINDRED der ersten Alben hinterher trauert wird auch mit „Big Tings“ keine neue Lebensfreude ereilen. In diesem Fall reicht, es die drei Singleauskopplungen zu hören, da bei diesen auch der härteste Song der Platte – „Machine“ – dabei ist. Dies kann aber auch am Support von REEF-Sänger Gary Stringer und Ex-MOTÖRHEAD-Gitarrist Phil Campbell liegen. Aber auch dieser Song kommt um Längen nicht an ein „Nobody“ oder „Warning“ der ersten Alben heran.
Allgemein kommt das Album mit einem großen Problem daher. Es macht zwar Spaß zu hören, aber es bleibt nicht im Kopf. Auch die Refrains, für die SKINDRED so bekannt sind, machen hier keine Ausnahme. Stilistisch bleibt das Album ohne große Variationen, sodass man mit den Singles schon fast alles gehört hat. Außerdem kann man drei Songs als Balladen ansehen, welche die Stimmung beim hören immer wieder ein bisschen senken.
Aber dennoch ist es ein gutes Album. Die Stimme von Sänger Benji Webbe kommt zum vollen Einsatz, die Riffs sind gut umgesetzt und das gesamte Soundbild ist in sich schlüssig. Man erkennt in jedem Song, zu jedem Moment, dass es sich um SKINDRED handelt. Die Mischung aus Rap, Raggae und Metal ist einfach unverwechselbar – auch wenn es weniger harte Klänge gibt. Und ebenso lässt die Produktion wenig Platz zum Meckern.
Erwartung erfüllt, aber nicht übertroffen
Insgesamt haben SKINDRED mit „Big Tings“ einen sinnhaften Anschluss an das letzte Album geschaffen. Fans von „Volume“ werden hier voll auf ihre Kosten kommen und das Tanzbein schwingen. Die Stärke der Band liegt aber auch bei ihren Shows – und dort können diese bestimmt besser von sich überzeugen.
(Review von Mirco Wenzel)
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